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Ladybug

Posted on 5.6.2024

Für Carter recht unblutig, dennoch extrem spannend Hunter und Garcia werden von der Gerichtsmedizinerin Dr. Hove auf Unstimmigkeiten an der Leiche eines vermeintlichen Unfallopfers aufmerksam gemacht. Noch seltsamer wird das Ganze, als eine Studentin bei einer Autopsie ebenfalls über Auffälligkeiten stolpert. Es deutet alles auf einen Serienkiller hin, der seine Verbrechen äußerst geschickt kaschiert. Die Detectives suchen nun nach einem Unbekannten, der völlig unsichtbar ist, da es keine Tatorte gibt und die Opfer keine Gemeinsamkeiten haben, zumal man sie erst dann findet, wenn man gezielt auf gewisse Anzeichen achtet. Auch wenn dies der dreizehnte Teil einer Reihe ist, kenne ich nur wenige davon, denn meist ist mir Chris Carter einfach zu splatterig, zu brutal in seinen Schilderungen, zu inflationär im Umgang mit Gewalt und Blut. Dieses Buch kommt für seine Verhältnisse mit recht wenig davon aus. Hier ist der härteste Thrill die Motivation bzw. die Ursache für das Verhalten des Mörders. Da hadert man mit sich selbst und bringt schon fast so etwas wie Verständnis auf. Das Ganze ist jedoch dermaßen gut in Worte gefasst, dass man kein Ende findet und unbedingt wissen muss, wie es weitergeht. Den deutschen Titel finde ich nicht wirklich passend, der Originaltitel (The Death Watcher) trifft es doch sehr viel besser. Inwieweit das Buch tatsächlich von wahren Begebenheiten inspiriert wurde, möchte ich gar nicht wirklich wissen. Obwohl wesentlich zahmer als sonst, ist auch dieses Buch am Ende des Tages einfach schockierend und erzählt von Dingen, die auch weniger zart besaitete Menschen enorm triggern können. Die Interaktion der Figuren zeigt, wie gut sie aufeinander eingespielt sind. Das ergibt dann stolperfreie Dialoge und macht das Folgen leicht und angenehm. Niemand muss sich mehr groß erklären, man weiß einfach, was man vom anderen erwarten kann. Das ist für jene, die nicht jeden Fall gelesen haben, vielleicht ein wenig schräg, mir hat es aber sehr gut gefallen und ich habe es genossen. Der Aufbau gefällt mir gut. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, die Perspektiven wechseln so, dass man sich gut zurechtfindet und bestens informiert ist. Zudem wird die Spannung damit auf einem sehr guten, hohen Niveau gehalten. Wie immer stört mich an Uve Teschner die Art, wie er Frauen spricht. Das klingt für mich immer sehr herablassend und verächtlich. Alle Frauen klingen bei ihm nach Schnepfen. Das passt kaum zu einer Figur im Buch und deshalb ist das absolut schade und schmälert den Hörgenuss. Ansonsten macht er einen echt guten Job, sowohl in der Dramatik, die er an passender Stelle in seine Stimme legt, als auch der Sprechgeschwindigkeit. Insgesamt wurde ich spannend unterhalten. Vier Sterne.

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