deidree
Beinahe ein historischer Krimi Wie es bei dem Titel „Der König und der Uhrmacher“ zu erwarten ist, geht es hier um die Zeit. Aber nicht nur im engeren Sinn. Es geht um Gegenwart und Vergangenheit, um Parallelen die sich aufdrängen und welche die gut im Verborgenen liegen. Die Geschichte der Gegenwart erzählt wie der kleine Uhrmacher Jon eigentlich nur die berühmte Uhr reparieren will und dabei von seinem König überrascht wird. Fortan drängt der Monarch seinen Untertan ihm aus seiner Heimat zu erzählen. Hier beginnt der zweite Strang der Vergangenheit. In der Gegenwart ist gut herausgearbeitet wie Jon immer wieder zwischen die Fronten gerät, bis es für ihn sogar fast lebensgefährlich wird. Trotzdem konnte mich dieser Strang nicht so begeistern wie die Vergangenheit. Für mich fühlte sich diese emotionaler an. Wenn auch der Höhepunkt in beiden Zeiten heftig und packend ist, so konnte ich doch mehr mit der Vergangenheit anfangen. Man merkt, dass der Autor Arnaldur Indriðason auch Krimis schreibt. Sein Stil ist eine Mischung aus Krimi und historischem Roman. Die geschichtlichen Fakten sind geschickt eingearbeitet und wohldosiert. Probleme machten mir hin und wieder die ungewohnten, isländischen Namen. Doch die gehören einfach dazu. Ich habe die Stunden mit Jon und dem König genossen, so nebenbei wissenswertes erfahren und mit den Bewohnern Islands mitgelitten.