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easymarkt3

Posted on 4.6.2024

Kein rundes, harmonisches Leseerlebnis. Im Mittelpunkt steht hier die späte Suche nach 60 Jahren um Informationen rund um den tödlichen Autozusammenstoß des Vaters. Diese mühsame Recherche nach dem damaligen, 1963 verurteilten Fahrer führt ins ländliche Ambiente rund um St. Gallen, Uznach, Kaltbrunn. Bruchstückhaft erfährt man nicht nur mehr über den damals jungen Unfallverursacher E. T., sondern auch die Familiengeschichte der Autorin wird angerissen in einigen Rückblicken. Aufgelockert eingeflochten sind Familienfotos, Kaffeehausgespräche, Informationen zu verschiedenen Unfallstatistiken und ähnlichem, Gedanken zum Weiterleben mit Schuldgefühlen. Angerissen werden auch Exkurse zu Hexenverfolgung, Homosexualität etc., die eher zu sehr von dem unglücklichen Tod des Vaters ablenken, der für die nun 60-jährige Tochter und Autorin wohl immer noch ein Unbekannter ist. Emotional besteht nur ein gutes Verhältnis zur jetzt dementen Mutter, der dieses Buch auch gewidmet ist. Wie der Täter E. T. nun in seinem Leben mit dieser Schuld gelebt hat, wird leider zu kurz rein informativ anhand von Kontakten mit Dritten erwähnt. Zu sprunghaft ist die Aneinanderreihung von Gedanken und Informationen, um einen durchgängigen roten Faden spannen zu können.

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