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streifi

Posted on 1.6.2024

Julia steckt in einer Lebenskrise, als ihre Mutter plötzlich ins Krankenhaus muss. In ihrem alten Zuhause angekommen findet sie eine Mappe mit all den Gutscheinen, die sie im Laufe ihres Lebens ihrer Mutter zu diversen Anlässen geschenkt hat. Ein großer Teil nicht eingelöst. Da wird ihr klar, dass sich etwas ändern muss. Als ihre Mutter im Krankenhaus erwacht, rezitiert sie plötzlich Verse in friesischer Sprache und weiß nicht warum. Zusammen mit ihrer Tochter versucht Julia herauszufinden, was ihre Mutter so bewegt hat, dass sie im Krankenhaus gelandet ist und was es mit den Versen auf sich hat. Das Buch ist ein wunderschönes ruhiges Wohlfühlbuch. Nach und nach werden die Beziehungen der Protagonistinnen genauer beleuchtet und man begleitet gerade Julia dabei wie sie in bestimmten Dingen mehr Klarheit findet. Die Beziehung zu ihrer Mutter war immer etwas unterkühlt und erst jetzt, da sie selbst Mutter ist beginnt sie zu verstehen, warum ihre Mutter so ist wie sie ist. Dabei hilft auch, dass sich ein Familiengeheimnis lüftet, das vieles erklärt. Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen und sehr genossen. Die Art wie die Autorin schreibt ist recht unaufgeregt und regt auch dazu an, mal über die eigene Situation nachzudenken. Schön fand ich die unterschiedlichen Frauen beschrieben und wie jede für sich versucht das beste aus ihrem Leben zu machen und die Vergangenheit einfach mal Vergangenheit sein zu lassen, ohne Bitterkeit. Für mich ein ganz wunderbares Buch und eines meiner Jahreshighlights.

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