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Geschichte hinter der Geschichte" Was meinst du, ist es mit Familien nicht so wie mit der Kunst, immer will sich die neue Generation von der alten abheben und absondern und sie stürzen und baut gerade deshalb auf ihr auf?" Jo van Gogh-Bogner ist die Schwägern von Vincent van Gogh. Nach dem frühen Tod ihres Ehemanns will sie sein Anliegen fortsetzen und den damals noch unbekannten Maler berühmt machen. Wie wir wissen, ist ihr das auch gelungen. Über hundert Jahre später begibt sich Gina auf die Spurensuche und entdeckt dabei viel über sich, ihre Familie und Jo. Der Roman von Simone Meier ist in zwei Zeitebenen aufgebaut, die langsam miteinander zu verschmelzen scheinen. Das Leben von Jo wird sehr anschaulich und einfühlsam beschrieben. Der Autorin gelingt es auf anhieb, dass man die junge Frau ins Herze schließt und Anteil an ihrem Schicksal nimmt. Auch das Leben von Gina und ihrem Vater wird unter die Lupe genommen. Mir persönlich hat aber der historische Teil ein klein wenig besser gefallen, weil ich das Leben von Theo und Vincent sehr interessant finde. Trotzdem verbindet der Roman die Zeitebenen sehr gut miteinander und gibt einen guten Einblick hinter die Kulissen. Familiengeschichte ist nicht immer einfach und manchmal muss man sie aufarbeiten um damit seinen Frieden schließen zu können. Das macht dieses Buch sehr deutlich. Ich finde es ist eine sehr interessante und aufschlussreiche Lektüre.