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"Du musst deine Entscheidungen lieben lernen, Camden, egal wie sie ausfallen, weil du die Freiheit hast zu wählen." Darum geht es: Camden und seine Heimatstadt Alba waren noch nie gute Freunde. Er war ein rebellisches Kind und genau das sehen die Bewohner der amerikanischen Kleinstadt noch heute in ihm. Vor allem aber werden sie ihm nie verzeihen, dass er von sechs Jahren mit dem Sarg seines kleinen Bruders von einem Einsatz zurückkehrte. Also hat sich Camden geschworen, der Stadt für immer den Rücken zu kehren. Doch sein kranker Vater ruft Cam nach Hause und hat eine Bitte, die ihre zerrüttete Familie auf die bisher heftigste Probe stellt. Und dann ist da noch Willow, seine beste Freundin aus Kindertagen und die Freundin seines toten Bruders, von der Cam sich einfach nicht fernhalten kann. Die Chancen stehen gut, dass seine Heimkehr Cam alles kosten, was ihm noch geblieben ist. Doch kann er es verhindern, Willow mit in die Tiefe zu reißen? Meine Meinung: "Es gibt kein „ich“ ohne dich." WEIL ICH AN DICH GLAUBE ist ein Liebesroman, der seinesgleichen sucht. Der Roman ist zwar nicht DAS Highlight für mich, aber es ist ein Buch mit großem Alleinstellungswert. Zugleich reicht mir ein einiges Wort, um den Roman zu beschrieben: Liebesdrama. Liebe, da Romanze. Drama, denn die Thematiken sind ergreifend und gehen einem nahe. Und auch der gesamte Begriff Liebesdrama passt, denn diese Liebesgeschichte erinnert mich an die klassischen Anfänge des Genres, etwa durch Shakespeares Werke. Der Roman wird mit wechselnder Perspektive erzählt und beginnt bei Cam, den ich als Protagonist direkt ins Herz geschlossen habe. Cam ist ein impulsiver Typ mit rauer Schale. Die Leute sehen in ihm einen gefühlskalten Bösewicht, doch in Wahrheit ist selten jemand derart gefühlvoll wie Cam. Camden ist selbstlos und geht für andere durchs Feuer. Für mich hatte er deutliche Züge eines tragischen Helden und damit hat mich die Story gepackt und ich habe so sehr mit Cam gefühlt und gelitten. Von Anfang bis zum Ende. Während ich einen leichten Zugang zu Cams Charakter hatte, tat ich mich mit Willow schwerer. Wir lernen sie als eine junge Frau kenne, die ich für ihre Stärke und positive Art bewundere. Sie hat schon viel verloren und sich dennoch wieder aufgerichtet und mit einem Lächeln weitergelebt. Zugleich ist Willow darauf fokussiert, alles richtig zu machen und mit ihrem Perfektionismus wirkte sie etwas fade und naiv auf mich. Doch im Laufe der Geschichte erleben wir mit, wie Willow über sich hinauswächst und sich mit ihren Grundsätzen auseinandersetzt. Mit der Zeit habe ich mich deshalb mit Willow angefreundet. Thematisch ist der Roman breit aufgestellt und überzeugt mit seinen verschiedenen, interessanten Handlungsstränge. Es geht zentral um das Thema Familie. Außerdem spielt die Landschaft eine große Rolle, sowie die Themen Trauer, Krankheit und Freundschaft. Wer einen reinen Liebesroman erwartet, wird überrascht sein und ich habe schon einige durchwachsene bis enttäuschte Rezensionen gelesen, was ich in gewisser Weise sogar nachvollziehen kann. Cam und Willows Liebesgeschichte ist keine, in der man jede kleinste Entwicklung von Anfang bis zum Ende miterlebt. Die Storyline ist clever gestaltet und liefert nach und nach die Themen und Zusammenhänge, die ihre Liebe ausmachen. Ich habe auch schon in Rezensionen gelesen, die Geschichte wäre überdramatisch. Was die Romanze betrifft, kann ich das nicht nachvollziehen. Ich war positiv überrascht, wie geradlinig die Liebesgeschichte selbst verläuft. Ihre Storyline ist abseits des Mainstreams, was ich erfrischend zu lesen fand. Außerdem empfand ich die Geschichte als sehr gefühlvoll, romantisch und leidenschaftlich. Wofür mir das Buch besonders in Erinnerung bleiben wird, ist sein Setting. Alba ist eine ehemalige Bergbaustadt und die Landschaft ist von der Natur bestimmt. Ihre karge Schönheit kann einem zwar gefährlich werden, wirkt aber zugleich total heimelig – auch dank der wunderschönen, bildhaften Beschreibungen. Die Bewohner der Stadt weisen dieselben Charakterzüge auf und das machte den Charme der Geschichte für mich aus. Das ist, was der Story ihre Ecken und Kanten verleiht und was einen beim Lesen so fesselt. Die Figuren kosten einen manch Nerv und gerade deshalb ist man so gespannt, wie sie sich weiterentwickeln. In Büchern bedeutet Kleinstadt-Setting oft liebevolle Atmosphäre und Klatsch und Tratsch nur von der positiven Art. Doch die Realität sieht oft anders aus – und genau diese fängt Rebecca Yarros mit Alba ein. WEIL ICH AN DICH GLAUBE mag teils überspitzt und klischeehaft wirken, doch ich fand das gut eingesetzt, um dem Roman die Authentizität der Realität zu verleihen. Er zeigt uns Menschen von den strahlenden und den düstersten Seiten und beweist zugleich, dass die Welt nie nur schwarz-weiß ist. Die tragischen, dramatische Szenen rührten mich teils zu Tränen rührten und thematisch ist mir das Buch wirklich nah gegangen. Sein Nachklang wird bleiben. Mein Fazit: Ich muss zugeben, dass ich nicht unvoreingenommen war, als ich den Roman zu lesen begann. Manche Rezensionen fallen durchwachsen aus und einige meinen, dass die Autorin lieber bei Fantasy bleiben sollte. Nachdem ich das Buch nun gelesen habe, bin ich unglaublich froh, mir selbst eine Meinung gebildet zu habe. Ich will und kann nicht beurteilen, ob die Autorin besser Fantasy oder besser Romance schreibt. Aber ich kann und möchte eine Orientierung geben, für wen der Roman geeignet ist. Die Mischung aus tragischer Thematik, besonderer Liebe und einem absolut Power-Pärchen hat etwas von Colleen Hoovers Liebesgeschichten. Und obwohl die beiden Bücher thematisch ganz verschieden sind, erinnert mich die Tragisch und Romantik von WEIL ICH AN DICH GLAUBE an „Für immer ein Teil von dir“ (Reminders of Him) von Colleen Hoover. Wer diese Art von Liebesdrama mag, sollte WEIL ICH AN DICH GLAUBE unbedingt lesen. Mich konnte der Roman jedenfalls überzeugen, mitreißen und berühren. Ich vergebe 4,5 von 5 Sterne.