Casaplanca
Genial geschrieben "Trophäe" von Gaea Schoeters ist ein Roman, der unter die Haut geht, einem auch lange nach dem Lesen nicht in Ruhe lässt, einen nachdenklich macht. Wir begleiten hier Hunter, einen reichen, weißen Mann, zu einem seiner liebsten Hobbys, die Jagd und das sammeln von Trophäen. Obwohl das auch ein Hobby seiner Frau ist. In Afrika ist er auf der Jagd nach dem letzten Tier, dass dann seine Big Five vollmacht. Diese Natur in Afrika und auch die Jagd selber sind hier meisterhaft beschrieben, man hat die Szenen direkt vor Augen, kauert selbst mit angehaltenem Atem im Gebüsch und spürt die Anspannung, auch Angst. Das sind großartige, aber für jeden Tierfreund auch fürchterliche Szenen. Das Buch zieht einen direkt in seinen Bann, ich konnte es nicht mehr weglegen, auch wenn schnell klar wird, worauf es hinausläuft. Dieses Vorhalten eines Spiegels, des moralischen Widerstreites, der auch in Hunter zu spüren ist, das tut schon weh. Hier wird so einiges in sein Gegenteil verkehrt, die Wucht der Aussagen damit verstärkt, das ist sehr gut gemacht und gelungen. Reiche weiße alte Männer, die sich einreden, etwas Gutes zu tun, hier kann man das sehr schön mitfühlen, ja fast erleben. Mich hat dieses Buch tief beeindruckt, auch wenn es stellenweise schwer zu ertragen war.