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Eine Mission für Zwei In Trockenstedt, wo Celia lebt, passiert eigentlich nie etwas. Rein gar nichts. Da ist der Neue in der Klasse schon das Aufregendste, was die Kleinstadt zu bieten hat. Wie aufregend der neu zugezogene Klassenkamerad mit seiner Familie dann wirklich ist, hätte sich Celia in ihren kühnsten Träumen nicht vorzustellen gewagt. Und plötzlich ist sie selbst mittendrin in einem Agentenabenteuer, das noch einige Ungeklärtheiten aufweist und mit einem Mal auch richtig brenzlig wird. Das Buch ist ein packendes Agentenabenteuer für junge Leser ab etwa 11 Jahren, das aus der Sicht der beiden Hauptprotagonisten erzählt wird. Dabei finde ich interessant, dass sich die Kapitel zwischen der Ich-Perspektive und einem auktorialen Erzählstil abwechseln, was dem Leser einen tiefen Einblick in die Gedanken und Gefühle der Charaktere ermöglicht. Optisch auch sofort zu unterscheiden, durch die Abbildung der Personen zu Kapitelbeginn. Mario Feslers Schreibstil ist so packend, dass das Buch einen echten Pageturner darstellt, dessen geschickt gesponnener Story man sich kaum entziehen kann. Pfiffig reiht sich ein Detail ans nächste und lässt den Leser hautnah am Spionage-Abenteuer teilhaben. Das Cover zieht mit seinen grellen Farben auf dunklem Hintergrund die Aufmerksamkeit auf sich, macht neugierig auf die beiden Hauptprotagonisten und verspricht durch seine Dynamik schon eine kurzweilige und spannungsreiche Story. Die Geschichte ist voller Geheimnisse und actionreicher Szenen, die die Spannung konstant aufrecht erhalten. Die Protagonisten müssen sich in gefährlichen Situationen behaupten und dabei ihr ganzes Können und ein kluges Köpfchen unter Beweis stellen. Doch trotz der ernsten und spannenden Thematik schafft es der Autor immer wieder, humorvolle Elemente und witzige Dialoge einzubauen, die dem Leser ein Schmunzeln entlocken und die Charaktere glaubhaft erscheinen lassen. Besonders gefällt mir, dass die Kinder ihrem Alter entsprechend agieren oder sprechen, was ich auch schon anders in manchen Büchern erlebt habe. Durch die Ich-Erzählweise ist man näher an Celia dran, was mir hier ausgesprochen gut gefällt und Vincent trotz des auktorialen Erzählstils noch einen Hauch von Geheimnis um seine Person lässt. Sehr gut gelungen ist die Entwicklung der Beziehung zwischen den Hauptprotagonisten. Die taffe, gefühls- und willensstarke Celia steht im Gegensatz zum geheimnisvollen, abgeklärten und kühl wirkenden Vincent, der in seiner Agentenausbildung gelernt hat, dass Gefühle zu zeigen, nicht zu seinem Berufsprofil passt. Durch die verschiedenen Erzählperspektiven wird deutlich, wie sich ihre Bindung im Laufe des Abenteuers vertieft und sie sich zu einem unschlagbaren Team entwickeln. Das Buch ist ein mitreißender Roman, der sowohl durch seine Spannung, als auch durch seinen Humor und die facettenreichen Charaktere überzeugen kann. Ein echtes Muss für Fans von Agentengeschichten.