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Die Autorin Christina Henry hat mit dem Roman „Böse Mädchen sterben nicht“ ihr neustes Werk auf den Markt gebracht. Dies ist ein eigenständiges Werk und kann ohne Vorkenntnisse aus ihren bisherigen Büchern gelesen werden. Christina Henry hat sich durch ihre gruseligen Neuerzählungen von Klassikern wie Alice im Wunderland oder auch Peter Pan einen Namen gemacht. Bisher hatte ich noch kein Werk aus ihrer Feder gelesen, sodass ich mir mal einen eigenen Eindruck von ihrem Schaffen machen wollte. Und da mich der Klappentext von „Böse Mädchen sterben nicht“ angesprochen hat, habe ich dieses Buch spontan in die Hand genommen. Dieses Werk hat mich jedoch mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Die Autorin hat einen leichten Schreibstil, sodass sich der Roman flüssig und zügig lesen lässt. Jedoch gibt es hier immer mal ein paar Wortwiederholungen, welche manchmal meinen Lesefluss zum Stocken gebracht haben. Zeitgleich wird hier temporeich und voller Spannung erzählt, auch actiongeladen kann man dieses Werk beschreiben. Als Leser wird man in diesen Roman geworfen. Auf den ersten Seiten ergeht es dem Leser genauso wie den Charakteren. Ein fremdes Szenario, in dem man erst einmal seine neue, ungewohnte Umgebung sortieren muss und sich neu orientieren muss. Es ist zunächst noch alles ziemlich verwirrend und man hat auf den ersten Seiten erst einmal ein Fragezeichen im Gesicht. Aber dieses Gefühl legt sich mit der Zeit und es ergeben sich immer neue Erkenntnisse, langsam setzt sich das Puzzle zusammen. Der Roman ist in vier Abschnitte eingeteilt. Im ersten Teil begleiten wir Celia. Sie wacht in einer fremden Stadt und in einem fremden Leben auf. Angeblich hat sie ein kleines Restaurant und einen Mann mitsamt Tochter. Leider kann sie sich an nichts davon erinnern. Dann geschieht auch noch ein Mord in der Nähe ihrer Arbeitsstätte, wobei Celia die ermordete Frau kannte und in ihrer Mülltonne gefunden hat. Ihr Mann verhält sich komisch und Celia hat den Eindruck, dass dies nicht ihr Leben ist, dass sie unter Drogen gesetzt wurde. Im zweiten Teil begleiten wir Allie, welche ihren Geburtstag mit ihren Freunden feiern möchte. Jedoch verbringen sie diesen in einer verlassenen Holzhütte, das Szenario ähnelt einem Horrorfilm. In der Nacht werden sie bedroht und es wird gefährlich, nicht nur ein Freund verstirbt in diesem unheimlichen Setting. Im dritten Abschnitt lesen wir noch Maggie, welche zusammen mit anderen Frauen in ein Labyrinth gesperrt werde, indem sie lebensbedrohliche Hürden meistern müssen. Ein Angehöriger von ihnen wurde jeweils entführt und sollten die Frauen nicht lebend aus den Labyrinth kommen, so wird auch dieser ermordet. Das Setting erinnert an Panem und es gibt auch ein paar weitere Erwähnungen von Literatur mit ähnlichen Szenarien. Im letzten Teil werden die Stränge zusammengeführt und es gibt eine Erklärung, wie diese Geschichten und Schicksale der Frauen zusammenhängen, wie es überhaupt dazu gekommen ist. Mir persönlich hat hier der Part von Allie und auch Maggie am besten gefallen. Sie sind starke und schlaue Charaktere, die in solch einer schwierigen Situation nicht vollkommen den Kopf verlieren. Sie sind taff und wollen dieser misslichen Lage entkommen. Celia ihr Part empfand ich nicht ganz so spannend, aber da ihre Geschichte der Einstieg in das Buch war und man sich als Leser erstmal orientieren musste, kann ich mir vorstellen, dass dies auch daran gelegen hat. Insgesamt hat mir das Buch inklusive dem dritten Teil gut unterhalten. Ich fand es spannend und war schon sehr darauf gespannt, was hinter diesen Ereignissen stecken könnte. Doch dann kam der vierte Teil, in dem die drei Handlungsstränge zusammengeführt worden sind und es zu einer Auflösung kam. Allein schon die Zusammenführung fand ich etwas plump. Aber dann diese Auflösung, jene war leider total unkreativ und so klischeebelastet. Mir persönlich hat dieser letzte Abschnitt den Spaß an dem Buch genommen. Ich hatte das Gefühl, dass die Autorin das Buch schnell fertig schreiben musste oder so ein wenig die Muse an dem Werk verloren hat und dann einfach ein Ende geschrieben hat, welches viel zu einfach und voller Vorurteile ist. Diese Lösung ist leider überhaupt nicht gelungen. Wenn dieses Ende nicht so geschrieben worden wäre, hätte das Buch definitiv eine bessere Bewertung von meiner Seite bekommen. Insgesamt hat mich die Autorin Christina Henry mit ihrem Roman „Böse Mädchen sterben nicht“ mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Die ersten drei Teile konnten mich überzeugen und haben sich auch zügig lesen lassen, waren spannend und temporeich. Aber leider hat mir die Auflösung und Erklärung, wie es zu den Szenarien überhaupt kommen konnte, überhaupt nicht zugesagt. Daher kann ich lediglich drei Sterne vergeben.