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Familienangelegenheiten Dieses Buch gibt einen Einblick in eine dysfunktionale Familie, Einblick in eine Familie, die das Reden verlernt hat und an der fehlenden Kommunikation krankt. Eigentlich möchte man die Familienangehörigen sehr oft einfach schütteln und/oder auch mal deftig anschreien. So viel Inkompetenz auf einen Haufen. Nun das ist mal etwas. Aber dies gibts leider sehr oft. Denn manche Ereignisse im Leben lassen Betroffene verstummen. Der vor seiner Familie aus den Niederlanden nach Kanada geflohene Simon soll seinen Neffen, den Sohn seiner Schwester bei sich aufnehmen, als Ferienunterbringung sozusagen. Er sagt mehr oder weniger gezwungen zu. Sein Neffe, Daan, kommt zu ihm und die Differenzen lassen auch nicht lange auf sich warten. Denn Simon weiß ja auch nicht, warum seine Schwester ihren Sohn zu seinem Onkel schickt. Denn Simon hat ja mit sich und seinen Unzulänglichkeiten zu tun, versucht seine beschädigte Seele zu kitten, mit einem sehr zu hinterfragenden Erfolg. Simon verliert seine Unabhängigkeit und auch Daan weiß nicht, woran er bei Simon ist, wie viel Simon von dem Geschehen in den Niederlanden weiß. Schlimm! Daan versauert in Simons Wohnung, weiß nichts mit sich anzufangen, ein Pubertier eben, er hat es sich in den Kopf gesetzt in die Rocky Mountains zu wollen, wo er schon mal in Kanada ist. Von der Größe des Landes scheint er unbeeindruckt, ebenso wie er es nicht hinterfragt, was dies für den arbeitenden Simon bedeuten könnte. Irgendwann gibt Simon aber trotz seiner Beinverletzung nach, er geht auf Daan zu und man denkt, juhu, ein Hoffnungsschimmer, aber nein, jetzt beginnt das Drama erst recht. Ein interessantes Buch über eine dysfunktionale Familie, ihre Nichtstruktur und deren böse Folgen. Spannend und intensiv! Anfänglich plätschert dieses Buch etwas, aber dann entwickelt sich sehr schnell ein mächtiger Sog.