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nicole_leseeule_36

Posted on 10.4.2024

„Spinne und Glühwürmchen: Im Netz“ ist der zweite Teil einer romantischen, emotionalen, dystopischen Tragödie. Auch die Fortsetzung ist sehr eindrucksvoll, weiter verwirrend, es werden Fragen beantwortet, aber noch viel mehr aufgeworfen und es muss unbedingt Teil 3, das Finale, her. Es beginnt abermals mit einem sehr einnehmenden Prolog. Die Story setzt genau nach dem Ende in Teil 1 an und Juriana ist in der sogenannten Heilung angekommen. Doch ob dieser Name verspricht was er halten sollte, ist eher fragwürdig. Diese befindet sich in Alt-Era und hier trifft man das erste Mal auf Jurianas Mutter. Zwischen Wahnsinn und Realität war bereits im ersten Teil für Juri und den Leser nicht so leicht zu unterscheiden und es hat sich kein Stück gebessert. Manchmal gibt es in Aha-Effekt und sogleich werden wieder neue Fragen aufgeworfen. Was ist Illusion, was Schein und vor allem was ist die reine Wahrheit? Es kommt einiges zu Tage und auch die mitwirkenden Charaktere zeigen eher einen verwirrenden Charakter und spielen nicht immer mit offenen Karten. Es endet mit einem Charakter, auf den man lange gewartet hat und ob dieser nun Licht in Dunkel bringt, bleibt das große Geheimnis. Juriana Lakovic, Tochter von Wissenschaftlern. Sie glaubt an das Gute und vertraut auf das gesprochene Wort oder die gezeigten Taten. Doch schnell merkt sie wieder, dass alle nur eine Spiel nach ihren Regeln spielen, sie täuschen wollen und die Wahrheit im Verborgenen liegt. Also muss sie es mit ihren eigenen Augen erfassen, ihren Verstand spüren lassen und mit ihren starken Kräften lernen umzugehen. Sie wird immer mutiger, ist taff und sagt gerade heraus was sie denkt und fühlt. Aleksej, ja welche Rolle spielt er hier. Er hat ein Ziel vor Augen, dennoch begreift er, dass nicht alles wieder zu heilen ist und auch er nur benutzt wird. Er versucht das richtige zu machen und vor allem Juri nicht weiter zu schaden. Er hat sie nach wie vor in seinem Herz. Der Schreibstil ist Besonders und ganz anders, als alles was ich je gelesen habe. Die liebe zum Wort, zur Wortakrobatik und zum mitreißen des Lesenden ist eine Kunst und diese Kunst beherrscht die Autorin wahrlich. Mit gestrichenen Gedanken und Sätzen werden die Gedanken zusätzlich gefordert. Es ist schnelllebig, knackig und oft kurz geschrieben. Aber ich mochte es sehr, es hat mich sofort wieder in diese Welt eingenommen und die Handlung bringt die Gedanken zum wirbeln, zum Nachdenken und zum Zerreißen an den Geduldsfaden. Es hat mich sehr gefesselt und einfach auch nur fasziniert. Die Handlung selbst ist sehr spannungsgeladen, mysteriös, verwirrend und auch mit Gefühlen und Emotionen jeder Art besetzt. Die Kapitellängen haben unterschiedliche Leselängen. Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive, alleinig aus der Sicht von Juri. Das Buchcover ist genauso eindrucksvoll wie seine inneren Zeilen. Das was hier zu entdecken ist, findet man genauso auch wieder und passt einfach mehr als zutreffend. Und die kleinen Grafiken sind einfach zauberhaft. Mein Fazit: Eine ebenso sehr beeindruckende Trilogie-Fortsetzung, die sofort nach dem Finale schreien lässt. Vor allem nach Auflösung des großen Ganzes. Ich kann Juri in irren wirren Gedanken so gut nachfühlen.

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