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Ladybug

Posted on 10.4.2024

Sanft erzählt, harter Hintergrund Für Anne-Maj wird es recht emotional aufwühlend, denn sie findet ihren Ex-Mann tot im Whirlpool. An den angeblichen Selbstmord kann sie nicht glauben und als sich die Ereignisse bei der Wohnungsauflösung und dem Verkauf der Wohnung überschlagen, weiß Frau Mortensen, dass sie der Polizei mal wieder auf die Sprünge helfen muss. Das ist gewohnt schwierig und so bleibt ihr nicht viel anderes übrig, als ungewohnte Wege zu gehen und auch die Hilfe von der Presse nicht ganz abzulehnen. Anne-Maj mag man oder kann sie nicht leiden, das kommt ganz darauf an, wie man es betrachtet. Ja, sie hat ihre Eigenarten, aber wer hat die nicht? Zudem hat sie so gut wie nie Unrecht, auch wenn das sie Polizei nicht anerkennt, noch nicht einmal rückwirkend. Tochter Eden und Enkelin Didi sind Randfiguren, die ich richtig liebgewonnen habe. Auch der Dackel Mortensen gehört einfach dazu. Die Entwicklung dieser Familie ist stimmig. Der Fall selbst wird sicher bei der Leserschaft zum Teil große Wellen schlagen. Cosy ist das wohl nicht so wirklich, aber wo fängt man da an und wo hört man auf? Das Kernthema kann definitiv triggern. Doch finde ich es gut, dass die Autorin es gewählt hat. Auch im Bereich des Cosy Crime darf man solche Themen nicht totschweigen. Man muss aufrütteln, wo man kann. Manche Dinge versteht man vermutlich nur dann, wenn man die Reihe chronologisch genießt. Dann erklärt sich auch, warum auf Fremde geduzt werden und die Enkelin die Oma Frau Mortensen nennt. Zudem vermute ich stark, dass Quereinsteiger Anne-Mejs Art nicht verstehen werden und sie eher negativ empfinden. Das hat sie aber echt nicht verdient! Der Fall selbst ist in sich abgeschlossen, doch das Drumrum natürlich weniger. Die Erzählweise ist gemächlich und hyggelig, das Thema knallhart. Das führt hin und wieder zu Längen und dazu, dass man nicht so ganz konzentriert dabei ist. Der Humor ist nicht übertrieben. Insgesamt fand ich die Story anfangs lahm, dann richtig toll und am Ende etwas stark aufgebläht und quasi unnötig in die Länge gezogen. Entsprechend lang hab ich diesmal benötigt, um bis ans Ende zu kommen. Das ist ein bisschen schade und ich hoffe, der nächste Fall für Anne-Mej Mortensen kommt ohne diese Längen aus. Diesmal gebe ich vier Sterne.

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