Aurelia
Nach all den positiven Rezensionen, die ich gelesen hatte, waren meine Erwartungen entsprechend hoch und ich habe mich auf einen rasanten, fesselnden Thriller mit unerwarteten Wendungen und unkonventionellen Charakteren gefreut. Unkonventionell sind die beiden Ermittler allemal. Und wenn die Darstellung der beiden teilweise eine amüsante und unterhaltsame Nuance hatte, fand ich vor allem Jacket irgendwann sehr anstrengend und zunehmend unsympathisch. Er wirkt unsicher, vom Schicksal gebeutelt und irrt überwiegend ziellos von einem Ort zum nächsten. Sein Charakter ist einmalig und bleibt länger im Kopf, aber durch ihn fand ich einige Schlüsselmomente ziemlich fad und langweilig. Er hat meiner Meinung nach viel Tempo und Spannung rausgenommen. Mo war mir dann lieber, auch wenn auch er zwischendurch anstrengend war und immer die gleichen Rechtfertigungen, die durchaus in Teilen berechtigt sind, genannt hat, sodass es mich nur noch nervte. Nur wirkte er deutlich zielstrebiger und nicht so geistig umnachtet wie Jacket und hat noch Verstand und Vernunft reingebracht. Die Handlungen und Ermittlungen verstricken sich in viele Widersprüche, deren Auflösung ich sehnlichst herbeigesehnt habe. Einige Teile wollten partout nicht zusammenpassen, sodass ich schon an mir zu zweifeln begonnen habe und mich fragte, inwiefern ich mich in Jacket getäuscht hatte. Eine meiner Vermutungen, wie unwahrscheinlich sie auch ist, hat sich dann als die richtige herausgestellt. Nichtsdestotrotz ist die Auflösung meiner Meinung nach etwas hanebüchen und wirkt auf mich wie eine willkürliche Entscheidung als eine wirklich gut durchdachte. Fazit: Leider konnte mich das Buch nicht vollends überzeugen, was zum einen an einem nervigen Ermittler lag und zum anderen an einer zu konstruiert wirkenden Hintergrundgeschichte. Kann man lesen, muss man aber nicht.