chianti
Mia und Roan sind gemeinsam aufgewachsen, und als Roan sich entschließt, gemeinsam mit seinem besten Freund Damian nach London zu gehen, um Musiker zu werden, ist auch Mia an seiner Seite. Doch Roan hat seit Jahren mehr als nur freundschaftliche Gefühle für Mia, und als er endlich den ersten Schritt wagt, erscheinen reißerische Artikel in der Presse über Mia und sie braucht ihren besten Freund stärker denn je. "The Brightest Colours" von Kara Atkin ist der zweite Band der The Perfect Fit Reihe, der aus den wechselnden Ich-Perspektiven des einunddreißig Jahre alten Roan Webb und der dreißigjährigen Emilia Knight erzählt wird. Eineinhalb Jahre sind seit dem Ende von "The Perfect Fit" vergangen, in denen Caleb, Roan und Damian vor Gericht stehen und gegen ihr altes Label vorgehen. Eineinhalb Jahre waren ihre Konten eingefroren, sie durften nicht als Parallel auftreten und mussten darauf warten, die Rechte an ihren Songs und ihren Namen zurückzubekommen. Als Caleb das neue Label Two Lines Entertainment gegründet hat, wollte er Damian und Roan einen Neuanfang bieten, frei von Knebelverträgen, doch der Neustart war nicht einfach und Roan muss herausfinden, wer er ist, wenn er er selbst sein kann. Roan und Mia sind seit ihrer Kindheit unzertrennlich, waren nie mehr als ein paar Tage voneinander getrennt. Er ist der erfolgreiche und umjubelte Sänger, sie sein Make-Up-Artist, doch ihre Freundschaft geht sehr tief, auch wenn Roan schon lange mehr für Mia empfindet. Er ist ruhig, eher in sich gekehrt, charmant und selbstbewusst. Er hat oft mit Panik zu kämpfen und besonders Mia erdet ihn in solchen Situationen. Mia hat lange gebraucht, um sich in ihrem Körper wohlzufühlen, denn sie hat Kurven und ein paar Kilo mehr auf den Rippen, als dem eurozentrischen Schönheitsideal entspricht, außerdem hat sie Legasthenie. Sie ist ein fröhlicher Mensch, der offen auf andere zugeht, doch dann erscheinen beleidigende Artikel über Mia in der Presse und ihr Strahlen erlischt. Ich habe mich sehr auf Mia und Roan gefreut, da ich die beiden im ersten Band schon so gerne mochte und immer gerne Geschichten lese, in denen aus Freunden Liebende werden. Aber die beiden konnten mich dann leider nicht so stark mitreißen, wie ich es mir erhofft habe. Mit Julie Presley taucht eine Journalistin in Roans Leben auf, die dieses fast schon mal zerstört hat und sie nimmt Mia ins Visier. Ich hatte das Gefühl, dass man aus dieser Geschichte viel mehr hätte herausholen können und mir hat hier ein wenig der Hintergrund gefehlt, denn ich habe mich gefragt, ob es einen tieferen Grund gab, warum Julie es so sehr auf Roan abgesehen hat. Die Artikel selbst fand ich viel zu überspitzt und zu beleidigend, auch wenn sie in der Klatschpresse erschienen sind. Mia wird von den Artikeln natürlich schwer getroffen, aber es hat mich schon ein wenig gewundert, wie stark es sie dann doch getroffen hat. Sie und Roan kennen die Wahrheit, wissen, dass an den Artikeln nichts dran ist. Auch wenn sie nie direkt im Rampenlicht stand, so ist sie Roans beste Freundin, die an seiner Seite war, als ihm etwas ähnliches geschehen ist. Ich fand es etwas schade, dass die Geschehnisse vor sieben Jahren nicht näher beleuchtet wurden, besonders, da Roans Ängste scheinbar hier ihren Ursprung gefunden haben. Auch über Mias Legasthenie und ihr Körperbild hätte ich gerne noch mehr gelesen, das kam mir etwas zu kurz. Das Buch ließ sich gut lesen, aber der erste Band konnte mich deutlich stärker fesseln. Roan und Mia waren eher leise Töne als laute, sie haben sich Zeit gelassen, denn ihre Freundschaft wollten sie nicht aufs Spiel setzen. Von dieser Freundschaft hätte ich auch gerne noch mehr gesehen, ebenso wie von Damian, Ellie und Caleb, die mir schon während des ersten Bandes echt ans Herz gewachsen sind. Ich kann auch gar nicht so richtig benennen, woran es gelegen hat, dass die beiden mich eben nicht so stark fesseln konnten. Ich mochte aber die Welt um das Musikduo Parallel echt gerne und so kann ich es kaum erwarten, Damians Geschichte im dritten Band zu lesen! Fazit: "The Brightest Colours" von Kara Atkin hat mir zwar gut gefallen, konnte mich aber leider auch nicht so stark mitreißen, wie ich es mir von Mia und Roan erhofft hatte. Ich mochte die beiden echt gerne, aber ich hätte mir gewünscht, dass Kara Atkin bei manchen Sachen stärker in die Tiefe gegangen wäre, weil mich besonders der Handlungsstrang mit den Artikeln in der Klatschpresse nicht wirklich überzeugen konnten. Das Setting hat mir aber wieder richtig gut gefallen, denn ich mag Parallel und das Umfeld des Musikduos richtig gerne und freue mich schon sehr auf Damians Geschichte! Ich vergebe starke drei Kleeblätter.