bluetenzeilen
"Ich wollte etwas, das perfekt zu ihm passt. (...) Aber der Berner Sennenhund war genau richtig. Ein Rettungshund. Weil es sich anfühlt, als hätte auch Noah mich hier ein bisschen gerettet." Inhalt: Some things are not worth saving... Noah könnte ihren Sommer retten. Das ist zumindest Brookes Hoffnung, als sie nach zwei Jahren notgedrungen in ihre Heimatstadt an der Westküste Neuseelands zurückkehrt. Der attraktive Fremde wäre die perfekte Ablenkung von ihren Problemen – wäre er nicht der beste Freund ihres Bruders und somit tabu. Ausgerechnet mit den beiden soll Brooke sich drei Monate lang um das Repair-Café ihres Vaters kümmern. Und während zwischen ihr und ihrem Bruder die Fetzen fliegen, sprühen bei Noah trotz aller guten Vorsätze verbotene Funken. Es scheint unmöglich, sich von ihm fernzuhalten. Erst recht, wenn er der Einzige ist, der versteht, warum Brooke damals die Flucht ergriffen hat. Meinung: Eine Geschichte fürs Herz aus der Feder von Marie Niebler! Die Gestaltung hat mich sofort begeistern können. Ich liebe einfach das schlichte Design, das vor allem durch die hübschen Farben und die Schrift überzeugt. Außerdem ist der Farbschnitt natürlich ein weiteres Highlight. Insgesamt entsteht in meinen Augen ein wundervolles Gesamtbild, weshalb ich mir das Buch allerdings auch nur aufgrund der Gestaltung kaufen würde. Darüber hinaus fand ich den Schreibstil von Marie Niebler angenehm, locker und leicht. Durch die verschiedenen Perspektiven und auch den Blick in die Vergangenheit konnte ich sowohl Brooke als auch Noah sehr nahbar kennenlernen. Ich habe wirklich schnell durch die Seiten gefunden, auch wenn ich anfänglich ein paar Probleme hatte. Was vielleicht ein kleines bisschen an der sehr forschen und direkten Art von Brooke lag. Ich finde es wirklich immer toll, wenn Personen frei heraus das sagen, was ihnen durch den Kopf geht. Nur hatte ich als Leserin einfach wahnsinnige Schwierigkeiten, eine Verbindung zu ihr aufzubauen. Dabei konnte ich ihr Gedankenchaos eigentlich total verstehen. Brooke kommt nun zurück in ihre Heimat, in der sich scheinbar nicht viel verändert hat. Und dort begegnet sie nicht nur ihrem Bruder, sondern auch einer ganz anderen Person, die sie am liebsten aus ihrem Gedächtnis streichen wollen würde. Das cozy Setting ist auf jeden Fall total gelungen. Ich mochte einfach die Kleinstadt und vor allem das Repaircafé, dass ihr Vater und nun die drei gewissermaßen alleine führen, sehr gerne. Doch dann muss sich Brooke in der Geschichte auch gewissermaßen wieder ihrer Vergangenheit stellen. Ihre Beziehung zu ihrem Bruder ist dabei alles andere als perfekt und eher kompliziert. Im Verlauf der Geschichte zeigte sich hierfür aber auch der Grund und ich konnte beide Seiten viel besser verstehen und greifen. Außerdem bietet die Vergangenheitsperspektive die Möglichkeit, Brooke als jemand vollkommen anderes wahrzunehmen. Der Konfliktpunkt war also interessant geschrieben und vor allem auch nachvollziehbar dargestellt. Auch das Trope hat mir wahnsinnig gut gefallen, denn Noah ist natürlich der beste Freund von Brookes Bruder. Wobei ich ihn als sehr feinfühlig wahrgenommen habe. Er hängt vielen seiner eigenen Gedanken nach und grübelt. Denn schließlich hat er irgendwie auch nur noch seinen besten Freund. Ich hatte das Gefühl, als wäre er eine traurige Seele, die in der Vergangenheit viel zu oft verletzt wurde. Und sich einerseits nichts Neues wünscht und sich anderseits seine Gefühle für Brooke nicht eingestehen will. Und so hat er natürlich Angst vor den Konsequenzen. Auch wenn das schon bald gar keine Rolle mehr spielt... Die Liebesgeschichte zwischen den beiden entwickelt sich recht schnell, dennoch konnte ich sie verstehen und diese eben auch nachvollziehen. Da war auf jeden Fall von Anfang an eine direkte Spannung zwischen den beiden, die Brooke auch sofort angesprochen hat, mit ihrer direkten Art. Und dennoch geben sie dieser Anziehung auch nicht direkt nach, was ich sehr gut geschrieben fand. Wobei die Handlung an sich natürlich auch hin und wieder Konfliktpotenzial in sich trug. Dennoch gab es auch viele schöne Szenen, die mir sehr im Kopf hängen geblieben sind und die mir auch gut gefallen haben. Weil es viele "Alltagsmomente" gab, was die Geschichte gesamtheitlich sehr authentisch gemacht hat. Nach dem kleinen Cliffhanger am Ende bin ich aber natürlich dennoch sehr gespannt auf die Fortsetzung der Geschichte. Denn ich muss natürlich wissen, wie die ihre Liebesstory ausgehen wird. Insgesamt kann ich nur sagen, dass ich vielleicht einfach sehr hohe Erwartungen an den Roman hatte, der mich zwar gut unterhalten konnte, aber nicht so sehr mitreißen konnte, wie gewünscht. Aber ich hoffe sehr, das sich das mit dem zweiten Band ändert.