nonostar
Konrad reist nach Sizilien, im Gepäck ein Teil der Asche seines Partners Adriano. Denn Adriano ist plötzlich gestorben, ein Unfall in seiner Wohnung in Berlin, gerade jetzt wo Konrad und er sich in Noto ein Zuhause geschaffen hatten, das gemeinsame Haus endlich fertig ist. Nun weiß Konrad nicht, was er mit dem Haus und seinem Leben anfangen soll und wo er die Asche von Adriano verstreuen soll. Begleitet wird er auf seinem Weg von seinen Freunden und Adrianos Mitbewohner und Freund Santi. V.a. Santi, der das Leben leicht nimmt, schafft es, Konrad abzulenken und bringt ihn dazu, wieder nach vorne zu sehen. Ich muss gestehen, dass ich Schwierigkeiten mit dem Buch hatte. Es fängt vielversprechend an und Konrads Trauer und Ungläubigkeit über diesen plötzlichen Verlust sind sehr realistisch geschildert. Immer wieder sieht bzw. hört er Adrianos Stimme, die ihn an die gemeinsame Zeit erinnert, aber gleichzeitig auch ermuntert sich nicht zu sehr aus der Welt zurückzuziehen. Allerdings verliert sich der Autor immer wieder in Naturbeschreibungen und Exkursen zum Leben auf Sizilien. Die eigentliche Geschichte wird zunehmend unterbrochen von den Liebes- und Lebensproblemen seiner Freunde, wodurch ich schnell das Interesse verlor. Ich habe keinen Zugang zu den Personen gefunden und empfand sie als blass, Kinder und Erwachsene klangen für mich irgendwie alle gleich. Ich denke, durch den Klappentext hatte ich einfach etwas anderes erwartet und mehr Auseinandersetzung mit der Trauerbewältigung. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich mich grundsätzlich nicht allzu sehr für die Region Italien interessiere und mich daher die Beschreibungen nicht berührt haben. Noto ist kein schlechtes Buch, nur vielleicht nicht das richtige für mich, denn mir fehlte insgesamt die Emotionalität und Tiefe.