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dajobama

Posted on 23.3.2024

Frauen, die beim Lachen sterben – Alexandra Stahl Iris weiß nicht was sie will – und das zieht sich durch den ganzen Roman. Selten ist mir eine so träge, unentschlossene Protagonistin untergekommen. In allererster Linie geht es in dieser Geschichte um Frauenfreundschaften und ein bisschen auch um Beziehungen zu Männern. Die Freundschaften sind hier aber wesentlich wichtiger und an eben diese erinnert sich Iris während der langen Monate, die sie nach einer Lebenskrise auf einer griechischen Insel verbringt. Sie schaut zurück und beleuchtet all die Beziehungen und Freundschaften der letzten Jahre und dabei versucht sie zu verstehen, wie es dazu kommen konnte, dass sie allein auf dieser griechischen Insel gelandet ist. Was genau diese Krise ausgelöst hat, bleibt sehr lange unklar. Wie schon in Berlin, eine Stadt, die sie eigentlich nie mochte, lässt sie sich auch auf der Insel einfach treiben. Die Geschichte ist sehr gut geschrieben. Ich mochte den Schreibstil, der knapp, aber pointiert daherkommt und manchmal durchaus witzig ist. Die Handlung an sich ist jedoch kaum vorhanden und plätschert vor sich hin. Sehr lange habe ich auf einen Knall gewartet, dass endlich etwas passiert. Stattdessen widmet sich Iris der Aufarbeitung ihrer Ex-Freundschaften und Ex-Beziehungen. Das sind Geschichten, die recht unspektakulär sind. In Vielem mag man sich wiedererkennen, aber am Ende hat mir einfach der Funke gefehlt, der mich an Iris und ihre Erlebnisse gefesselt hätte. So bleibt zwar das Gefühl einer ruhigen, angenehmen Leseerfahrung, aber auch einer gewissen Banalität. Ein Roman, im Plauderton geschrieben, der sich sehr gut liest, der mich aber mangels Inhalt nicht ganz überzeugen konnte. 3 Sterne.

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