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ele95

Posted on 22.3.2024

Eine Fingerkuppe Freiheit, Romanbiografie von Thomas Zwerina, erschienen im HarperCollins Verlag Ein Roman über Louis Braille, den Erfinder der Sechs-Punkt-Schrift. Der 1809 geborene Louis der Sohn des Sattlers Braille, verletzt sich mit drei Jahren die Augen und erblindet infolge. Zum Glück hat der Junge Wohltäter, den Pfarrer und den Lehrer seines Wohnortes, die ihn fördern, ihm erstes Wissen vermitteln und sie finden in ihm einen hochbegabten Schüler. Das INJA Institut für Blindenbildung in Paris, ermöglicht es ihm Musiker und Lehrer zu werden. Angeregt durch den Artillerieoffizier Charles Barbier, entwickelt Braille, trotz der Widerstände die ihm immer wieder entgegengebracht werden, die taktile Blindenschrift, die auch heute noch auf der ganzen Welt genutzt wird. Das Buch besteht aus 25 überschaubaren Kapiteln, diese sind mit einem Titel versehen, der auf den jeweiligen Inhalt hinweist. Mir ist aufgefallen, dass das Buch sehr poetisch, mit einer seltsamen Wortwahl geschrieben ist. Manche Phrasen wirken etwas linkisch, ich dachte das wäre einer eventuellen unvorteilhaften Übersetzung geschuldet, doch das Buch lag mir in Originalsprache vor. Hier einige Beispiele: „Den Nasenmuskel genießerisch ausstrecken", "seine Auffassung in das unschuldige Porzellan klöppeln", "das Papier gab einen humorlosen Laut von sich". Doch dann ist mir etwas klar geworden, was mir vor meiner Lektüre nicht bewusst war. Thomas Zwerina ist selbst im Alter von 13 Jahren erblindet. Dieses Buch, das Setting und auch den Plot, erfahre ich durch die „Augen“ eines Blinden. Ich bin beeindruckt. Ich habe das Buch weiterhin genossen, ich bin sehr angetan von der Geschichte, des hochbegabten Braille, die Entstehung dieser Sechs-Punkt-Schrift ist ein geniales Meisterstück und obwohl er zeitlebens gegen die Widerstände ankämpfen musste die seiner neuartigen Methode entgegengebracht wurde, ist sein Namen auch heute noch weltberühmt. Braille konnte den weltweltweiten Erfolg seiner Erfindung allerdings nicht mehr miterleben. Er starb mit nur 43 Jahren an Tuberkulose. Der Plot ist spannend und nachvollziehbar, die meisten Figuren sind sympathisch. Einige, vor allem den Protagonisten würde ich sogar als charismatisch bezeichnen. Die Figuren handeln plausibel und authentisch. Brailles Gegner Dufau, dagegen war mir unangenehm, statt den blinden Schülern das erleichterte Lesen nach Brailles Methode zu ermöglichen, hat er aus Neid und Missgunst, auf die Beschulung mit der schwer zu erlernenden Prägeschrift bestanden. Der Titel und der Autorenname auf dem Umschlag sind in erhabener Schrift gedruckt, immer wieder habe ich bei der Lektüre versucht Buchstaben zu ertasten. Zusätzlich wäre es eine gute Idee gewesen, dies auch in Braille-Schrift zu tun. Von mir 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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