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Das kleine Buch der großen Risiken ist so klein gar nicht - zumindest, was den Informativfaktor angeht. Der Autor, der Think-Tank-Begründer Jakob Thomä, hat sich anhand der 26 Buchstaben des Alphabets entlanggehangelt, um eine Risikobewertung vorzunehmen. Dabei geht es unter anderem um Atom - und andere wirklich fürchterliche Bomben, künstliche Intelligenz oder die Frage, ob wir Angst vor der Invasion einer außerirdischen Spezies haben müssen. (Kleiner Spoiler zu Letzterem: nicht allzu sehr.) Er baut es so auf, dass er immer das Risiko in einem Satz vor- und gleich im Anschluss die Frage hintenanstellt: Müssen wir uns Sorgen machen? Um ehrlich zu sein, gab es jede Menge Dinge, die mir tatsächlich Angst bereiten, die hier nicht mal auftauchen, an deren Stelle jedoch interessante Risiken bewertet werden, die ich überhaupt nicht auf dem Schirm hatte. Werde ich irgendwann der Grauen Schmiere zum Opfer fallen? Oder von einem Schwarzen Loch verschluckt? (Spoiler: Die Wahrscheinlichkeit liegt NICHT bei Null.) Mir war tatsächlich auch nicht bewusst, dass ich mehr Angst vor einem Bevölkerungsrückgang als -zuwachs haben muss. Meistens begründet er seine Argumente recht gut, nur manchmal hatte ich das Gefühl, dass genau das, was beruhigen sollte, eher in eine andere Richtung wies. Könnte natürlich auch an mir liegen, schließlich habe ich keinen Think Tank gegründet. Alles in allem nimmt sich der Autor selbst nicht zu ernst, dabei die möglichen Risiken durchaus, und es war eine durchaus interessante Lektüre, die man gern noch mal vornehmen und eventuell ein paar Dinge selbst recherchieren kann.