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Splitter eines Lebens Eine Frau schaut auf ihr Leben und pickt sich vier sie sehr inspirierende Personen heraus. Doch was machen diese sie inspirierenden Personen genau? Denn diese zerstückelten Blicke sind nur ein Teil eines Ganzen und das Ganze wäre hier viel interessanter in meinen Augen. Dennoch sind diese einzelnen Blicke schön, vermitteln die Beziehung zu diesen vier verschiedenen Menschen. Sprachlich ist dieser Blick auf diese vier Details auch echt gelungen. Aber mir fehlt hier der ganzheitliche Blick und das lässt mich in der Punktevergabe zögerlich werden. Denn diese einzelnen Menschen haben einen Einfluss auf die Erzählstimme, ja, doch was passiert danach. Denn eigentlich ist dies noch viel wichtiger. Denn erst danach verarbeitet man das Geschehene. Erst mit dem Danach würden diese Splitter, diese Details ein Ganzes bilden. Und dieses Danach, dieses Ganze interessiert mich. Ebenso interessieren mich die Verbindungen, die man bei diesen Details finden könnte. Verbindungen, die die Erzählstimme weiterbringen können, Verbindungen, die die Erzählende das eigene Empfinden besser verstehen lassen können. Nun ist dies nicht in den Details enthalten, denn die Autorin wollte diese Struktur ihres Buches, diese vereinzelten Blicke auf Teile des Geschehens, auf Teile des Lebens. Blicke, die sprachlich gelungen sind, die interessant sind. Definitiv. Aber denen in meinen Augen auch etwas fehlt, etwas Entscheidendes fehlt. Und dieses Fehlen löst bei mir diese Emotion aus. Was sicherlich auch beabsichtigt war. Denn das ein aus dem Rahmen gezerrtes Bild nicht bei jedem auf einstimmigen Beifall stoßen wird, kann man sich glaube ich denken. Dennoch hat mir das Geschriebene gefallen und diese Autorin werde ich mir merken, denn hier war meine Kritik auf den Stil gerichtet, nicht auf die Geschichte. Wobei mich die ausführliche Geschichte zu den Details echt interessieren würde! Denn was macht die Erzählstimme aus dem Erlebten, aus diesen Details. Eine offene Frage, aber eine die Neugier weckende Frage.