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Lev und Kato Deutschsein in Rumänien. Dies scheint das große Thema von Iris Wolff zu sein. So war es schon bei „Die Unschärfe der Welt“ und so ist es auch wieder bei „Lichtungen“. Kann man ja aber auch verstehen, ist doch die Autorin ebenso in Rumänien geboren und kam dann erst nach Deutschland. Sie kennt also dieses Thema. In „Lichtungen“ geht es um die Freundschaft von Lev und Kato. Eine Freundschaft, die nach mehr klingt, durchaus nach mehr hätte klingen können. Denn zwischen beiden Figuren ist auch mehr, dennoch spielt auch der Freiheitsdrang, insbesondere bei Kato eine große Rolle. Sprachlich ist auch dieses neue Buch der Autorin Iris Wolff wieder wunderschön. Erzählt wird es rückwärts und in Abschnitten, die zeitlich auch immer etwas auseinander liegen. So wirkt es etwas zerrissen. Dennoch entfacht Iris Wolff natürlich wieder eine immense Tiefe. Aber sie kommt hier in „Lichtungen“ nicht an die von mir empfundene Tiefe von „Die Unschärfe der Welt“ heran. Aber ich kann gar nicht sagen woran dies genau liegt. Denn auch „Die Unschärfe der Welt“ bestand aus Kapiteln, die nicht unbedingt zeitlich aneinander anknüpften. Und mit Lev und Kato sind auch Underdog-Figuren in „Lichtungen“ zentral stehend. Auch dies müsste mich anzünden. Tut es nur irgendwie nicht. „Lichtungen“ plätschert etwas dahin, ich weiß dies klingt nicht ganz so toll, die sprachliche Gestalt des Buches lässt aber auch dieses von mir empfundene Plätschern etwas sprudelnder ausfallen. Vielleicht hängt dies auch mit meiner Erwartungshaltung zusammen, die hoch war, denn „Die Unschärfe der Welt“ hatte mich lichterloh entfacht. Aber gut, so ist es nun einmal. 4 Sterne sind ja auch eine sehr gute Bewertung von mir. Denn die beiden Underdogs Lev und Kato sind liebenswert und ihre Wege interessant konstruiert. Der Roman „Lichtungen“ bietet außerdem Einblicke in eine vergangene Zeit, Einblicke in ein anderes Land und ist auch deshalb ein interessantes Buch, dem ich viele Leser wünsche.