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Werte „Play it as it lays“ ist ein Klassiker der amerikanischen Literatur, genauso wie Joan Didion eine Ikone in der Literatur war/ist. „Play it as it lays“ ist ein Blick auf die 60er Jahre, „Play it as it lays“ ist ein Blick in die Vergangenheit. Andererseits ist dieses 1970 herausgebrachte Buch auch wieder gar nicht so vergangen. „Play it as it lays“ zeigt den Umgang der Gesellschaft mit den Menschen. Du bist etwas, wenn du funktionierst, wenn du ein Teil der Geldmaschine bist, wenn du die ersten Fehler, die ersten Macken zeigst, wirst du ein schwieriger Teil der Gesellschaft und dies wird dir von der Gesellschaft vermittelt. So ist es ja immer noch, von den 60ern bis heute. Vielleicht hat man heute mehr Möglichkeiten sich zur Wehr zu setzen als damals, aber unsere Welt tickt noch genauso. Nun zeigt „Play it as it lays“ die Welt Hollywoods, eine Welt der Täuschungen, der die Schauspielerinnen mehr unterworfen sind als der männliche Teil dieser Welt. Und dies ist heute nicht anders. Das Patriarchat zeigte damals, wie auch heute seine Macht. Nur dass diese Welt sich heute öffnet, in dem auch die weibliche Welt Zugang zu ehemaligen Männerdomänen hat und demzufolge auch Filme und Bücher mit anderen Sichten in das Licht der Öffentlichkeit treten. Aber diese Schönheitsideale gelten nach wie vor und machen den Frauen das Leben schwer. Und dies macht ja ebenso Klassiker aus, ihre Bedeutung verliert sich nicht mit den Jahren. Und diese patriarchal denkende Welt wird sich weiterhin an die Macht klammern, denn die Gier ist ein wichtiger Teil des Patriarchats. Der Schreibstil von „Play it as it lays“ ist etwas eigenwillig, hier eröffnet sich nicht so diese erzählerisch und inhaltlich überbordende Geschichte. Eher ist alles etwas knapp und irgendwie abgehackt verfasst, ebenso wie die Geschichte auch etwas distanziert erzählt wird. Dennoch entfaltet aber diese Art des Erzählens eine gewisse Macht, gerade durch diese Form der Geschichte. Die Leserschaft sinniert, gerade dadurch wird das Buch ergreifend und intensiv. Allerdings für mich nicht intensiv genug für Stern 5. Dennoch interessant geschrieben und mich macht die Lektüre neugierig auf weiteres aus der Feder von Joan Didion. Denn dieses Buch war mein erstes Buch von Joan Didion. Aber in meinen Regalen warten natürlich schon weitere Bücher von Joan Didion auf ihre Lesezeit.