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renee

Posted on 2.3.2024

Milena schaut vor und zurück Milena will sich verlieben, und zwar in Josh, sie ist deshalb zu ihm nach Irland gefahren. Doch so einfach ist dies natürlich nicht. Denn die Vergangenheit, der Milena entfliehen will, reist natürlich mit. Und so wirft Milena Blicke in die Zukunft und Blicke in die Vergangenheit. Und die Vergangenheit wirft lange Schatten. Denn da gab es den Erwachsenen Nick, der Milena manipuliert hat und zu einem Werkzeug gemacht hat, nämlich zu einer willigen Sexgespielin. Die erst spät begriffen hat, welches Spiel Nick hier betreibt. Aber wichtig ist, Milena hat es schlussendlich begriffen. Und natürlich fällt diese Vergangenheit nicht von Milena ab und verschwindet. Sie ist ein Teil von ihr und sie wird Zeit brauchen sich von dieser Vergangenheit zu lösen. Und dies kommt in Selina Seemanns Roman gut rüber. Auch die Zeichnung der Protagonistin Milena gelingt der Autorin Selina Seemann in ihrem Roman „Die Stärkste unter ihnen“ recht gut. Sie zeichnet eine junge Frau mit ihren Fehlern, Fehler, die etwas mit den Lesenden machen. Und dies wiederum zeigt, dass dieses Buch triggert. Und wenn man sich dann fragt, warum dieses Buch triggert, zeigt dieses Buch durch die Antwort der Lesenden die Wichtigkeit dieses Buches. Oder täusche ich mich hier? Ich denke nicht. Der Blick in die Vergangenheit zeigt der Protagonistin den Weg in die Zukunft und das gibt das Buch gut rüber. Für eine 5 Sterne Bewertung fehlt aber noch einiges, mir war die Schreibe etwas zu distanziert, so dass ich keine Verbindung finden konnte, aber vielleicht sperrt frau sich hier gleich automatisch, dies kann natürlich auch sein. Denn dieses Thema stößt natürlich ab und insgeheim hofft man natürlich, dass man gefeit ist vor solchen Reinfällen. Aber in einem ruhigen Moment, wenn man sich dann ehrlich fragt, wäre dies denn in jungen Jahren wirklich so gewesen, hätte man die Kraft und das Wissen gehabt so ein falsches Spiel zu durchschauen? Diese Frage kann ich nicht völlig mit einem Ja beantworten. Und dies macht nachdenklich. Was mich gestört hat, ist der Buchtitel. „Die Stärkste unter ihnen“ Wieso wird so ein Geschehen mit Stärke gleichgesetzt. Waren dann die anderen Mädchen schwach? Dies klingt irgendwie verwerflich in meinen Ohren, in meinem Hirn. Denn ist nicht auch eine Gesellschaft, die so etwas zulässt und nicht energischer dagegen vorgeht, schwach? Denn unsere Jugend ist ja eigentlich unsere Zukunft und gehört geschützt. Oder irre ich mich hier?

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