S. J.
Meinung Seit ich vor einiger Zeit „The Atlas Six“ von Olivie Blake gelesen habe, bin ich ein großer Fan des Schreibstils der Autorin. Sie weiß genau, wie man mit Worten umgeht, Bilder im Kopf erzeugt und liebevolle Details zwischen den Zeilen verstecken kann. Genau das hat sie auch bei „Allein mit dir in der Unendlichkeit“ ein weiteres Mal unter Beweis gestellt. Die Geschichte von Aldo und Regan hat mich von der ersten Seite an fasziniert. Beides sind grundverschiedene Charaktere, die doch einiges gemeinsam haben. Es war das erste Mal, dass ich ein Buch gelesen habe, in dem die Protagonistin unter einer bipolaren Störung leidet. Ich war mir zunächst noch unsicher, ob mir diese Tatsache „gefällt“, oder es mir dadurch schwerfallen wird, eine Bindung mit Regan aufzubauen, aber durch die Art, wie Olivie Blake diese Krankheit in die Geschichte eingewoben hat, habe ich Regan sehr gefühlt und auch verstanden. Ähnliches gilt auch für Aldo, wobei ich bei ihm ein paar Seiten mehr gebraucht habe, um mich in seine Situation hineinversetzen zu können. Bevor man dieses Buch startet, muss man sich eine Sache bewusst machen: Es ist eine Character-driven-Story, bei der der Fokus auf den beiden Protagonisten und deren persönliche Entwicklung liegt. Die Handlung plätschert eher gemächlich vor sich hin, es gibt keine großartige Spannung und Action. Darauf muss man sich voll und ganz einlassen können, um wirklich seine Freude an der Geschichte haben zu können. Da ich das vor Beginn nicht wusste, fiel es mir demnach streckenweise etwas schwer, das Buch wieder zur Hand zu nehmen, weil einfach relativ wenig passiert. Dadurch hat sich bei mir persönlich kein wirklicher Sog eingestellt. Für solche Geschichten brauche ich normalerweise auch die richtige Stimmung, die ich zum Lesezeitpunkt aber nicht hatte. Allerdings ist das eher ein „persönliches Ding“. Das ändert nichts daran, dass die Geschichte, die Olivie Blake hier kreiert hat, unglaublich einfühlsam und poetisch ist. Nichts, was ich in dieser Form schon mal gelesen hätte. Für Romance-Liebhaber auf der Suche nach einer wirklich einzigartigen Geschichte, daher absolut perfekt geeignet! Fazit Ein wunderschöner Roman über zwei grundverschiedene Menschen. Kunst trifft auf Wissenschaft. Das Buch besticht vor allem durch den poetischen Schreibstil und die komplexen Charaktere.