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stricki

Posted on 22.2.2024

Iris fliegt auf eine griechische Insel. Um Nachzudenken. Über die letzten Lebensjahre, über die Frau, die sie geworden ist. Über ihre Beziehungen und Freundschaften, Familie und Berufsleben. Ein kleiner Rundumschlag, wenn man so will. Ein Luftholen, die Pausetaste drücken, sich den Dingen stellen. Iris macht sich Gedanken über ihre Freundinnen. Was ist das, Freundschaft. Busenfreundinnen. Beste Freundinnen. Ihre beste Freundin Katja, die ihr abhanden kommt, mit billigen Ausreden und brutaler, verletzender Ehrlichkeit. Und das treue Seelchen Ela, die über Katja zu ihr gekommen ist und die ihr den entscheidenden Tipp mit dem Urlaubsdomizil in Griechenland gegeben hatte. Ihre unsägliche Beziehung mit dem schrägen Simon und dem esoterischen Freund von Ela, dem depressiven Mann von Katja. Eine jede Person verändert die Freundinnen, hat Einfluss auf die Freundschaft der Frauen. Es war mir ein großer Lesegenuss, Iris beim Reflektieren ihres Lebens zu begleiten. Alexandra Stahl hat wunderbare Geschichten kreiert, lebendig, schräg, liebenswert, ich saß als Leserin direkt mit am Tisch! Und ich konnte mich an vielen Punkten mit Iris und ihren Freundinnen identifizieren. Warum freundet man sich mit bestimmten Menschen an, was macht diese unwiderstehlich oder langweilig, wann ist man selber verzweifelt, abweisend oder gemein, wann sind es die Umstände, die die Menschen entzweien, oder einfach die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit, oder der anderen? Wofür entscheiden wir uns und was passiert uns unweigerlich? Iris lässt sich Zeit und bleibt so lange auf der Insel, wie es eben dauert, bis sie wieder mit sich im Reinen ist und eine Idee reifen konnte, wie es weiter gehen wird. Eine wunderschöne Geschichte. Ein interessantes, dazu passendes Cover. Meine Leseempfehlung.

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