Kitty Catina
Ich weiß nicht, warum die ganze Reihe plötzlich von allen möglichen Plattformen verschwunden ist und deshalb auch nicht mehr gekauft werden kann. Umso glücklicher bin ich, dass ich diesen sechsten und auch den nächsten siebten Band bereits als E-Book gekauft hatte. Auch, wenn ich diesen Band nicht mehr ganz so packend fand, muss ich nämlich dennoch sagen, dass ich etwas enttäuscht bin, dass es die Reihe nicht mehr gibt und hoffe, dass sie wieder neu aufgelegt wird. Die Geschichte rund um Sia, Hush und Cowboy ist nämlich echt mal etwas anderes, eine Ménage-à-trois, mit wahnsinnig prickelnden, spicy Sexszenen, einigen persönlichen Dramen, viel Tränen und Emotionen. Überhaupt ist dieser Band um einiges emotionaler als die vorherigen Bände und spielt viel außerhalb des Grundstücks der Hangmen. Leider gibt es dabei aber zu wenig Spannung und das Buch hat sich für mich, bis auf die wenigen echt guten, packenden und teils sexy Szenen, echt gezogen. Auch fand ich Hush als eigentlichen Protagonisten in diesem Buch recht anstrengend und nicht sehr sexy. Er war für mich etwas zu weinerlich, zu gebrochen, was ich teilweise absolut nachvollziehen konnte, nach allem, was er in der Vergangenheit durchgemacht hat, was aber ab einem gewissen Punkt auch etwas genervt hat. Als dann aber seine Wut zum Vorschein kam, wurde er mir schon etwas sympathischer. Dafür habe ich Sia und Cowboy echt geliebt. Sia ist eine sehr unabhängige und selbstbestimmte Frau, die weiß, was sie will und Cowboy ist hinter seiner frechen, vorlauten Fassade ein echt lieber und gefühlvoller Typ. Alle drei zusammen waren aber auch ein tolles Gespannt und ich mochte die Dynamik zwischen ihnen. Natürlich durfte auch die Gewalt in diesem Band wieder einmal nicht fehlen. Doch statt gegen den Orden ging es dieses Mal gegen Sias Ex, den Anführer eines mexikanischen Menschenhändlerrings. Als dann auch noch Tiere diesem Krieg zum Opfer fielen, fand ich das echt traurig und leider war das kleine Gefecht dann auch ziemlich schnell vorbei. Allerdings gibt es ziemlich am Ende des Bandes noch eine richtig tolle Szene mit dem ganzen Motorrad-Club, die mich wirklich berührt hat. Den Schreibstil fand ich hier im Großen und Ganzen wieder gut, aber dennoch hat mich irgendwie diese Übersetzung gestört. „Mama“ und „Papa“, statt „Mom“ und „Dad“, wie sonst üblich in Büchern amerikanischer Autoren, fand ich etwas seltsam. Ansonsten hat die Autorin aber wieder einen sehr flüssigen und sehr bildlichen Schreibstil. Alles in allem hat dieser Band mir schon irgendwie gefallen, war aber teilweise auch etwas langweilig und konnte mich nur stückchenweise wirklich packen. Die Dreieckskonstellation fand ich aber durchaus gelungen und die Charaktere waren, bis auf Hush, wirklich toll geschrieben. Dafür haben mir die Hangmen insgesamt etwas gefehlt. Das Buch war also für mich solides Mittelmaß.