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ginnykatze

Posted on 8.2.2024

„Der Feind meines Feindes ist mein Freund.“ Als Dr. Paul Gibson, Chirurg und Anatom in London Anno 1812, bei einer unerlaubten Leichenöffnung die Entdeckung macht, dass nicht ein natürlicher, sondern ein gewaltsamer Tod vorliegt, kann er das natürlich nicht den Wachtmeistern melden, denn die Leiche wurde ja unerlaubt aus dem Grab entfernt. Hier kann nur einer helfen, sein aristokratischer Freund Sebastian St. Cyr. Dieser übernimmt die Aufgabe mit einem Knurren und gerät so in die Welt der Politik und Intrigen, deren Ausmaß schlecht überschaubar ist. Zitat Kapitel 12: „Ein Mann, der am Morgen noch Euer Freund ist, kann am Abend schon Euer Feind sein, und umgekehrt.“ Er hat schon an einigen Mordermittlungen mitgearbeitet und kämpft sich so durch das undurchdringliche Dickicht aus Lügen, Morden und Vertuschungen. Da ist es aber egal, welche Nationalität hier zugegen ist. Denn ob Schwede, Amerikaner, Brite oder Franzose, alle haben irgendetwas zu verbergen. Nichts ist so, wie es scheint. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig. Auch die Mithilfe von Miss Hero ist anfangs nicht wirklich hilfereich, nein sie bringt Sebastian und sich sogar in große Gefahr und dann überschlagen sich die Ereignisse. Wie kann der tiefe Sumpf aus Lügen und Ablenkungen durchschritten werden und vor allem, kommen alle Beteiligten lebend da heraus? Fazit: Lange musste ich auf „Die Toten der King Charles Street“, dem 6. Fall der historischen Krimireihe mit Viscount Devlin Sebastian St. Cyr, der Autorin C.S. Harris, warten. Aber es hat sich gelohnt. Der bildliche, schnörkellose und flüssige Schreibstil bringt mein Kopfkino sofort zum Laufen. Ich bin wieder in London Anno 1812. Die gut ausgesuchten und in Szene gesetzten Charaktere machen es mir leicht, ihnen zu folgen und über die Schulter zu schauen. Die Figur von Sebastian gefällt mir einfach immer wieder gut. Dieses Mal hat die Autorin aber auch Miss Hero in hellerem Licht erscheinen lassen. Sie wird mir wirklich immer sympathischer. Die Kapitel haben eine gute Länge, so dass durch die schnellen Szenenwechsel und den gut gesetzten Spannungsbogen der Sog entsteht, einfach immer weiterlesen zu müssen. Auch wenn in diesem Fall wirklich viele Tote zu beklagen sind und etliche Protagonisten auftauchen, konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen, bevor die letzte Seite durch meine Finger glitt. Das Ende war gut ausgearbeitet und hat keine Frage offen gelassen. Mit dem letzten Kapitel konnte mich die Autorin noch überraschen. Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung. Ich habe auch diesen Teil wieder sehr gerne gelesen. Daher vergebe ich hier eine klare Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne. Aber lest selbst, denn dies hier ist ganz allein meine Meinung.

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