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Kitty Catina

Posted on 7.2.2024

Wahrscheinlich hätte ich dieses Buch niemals zur Hand genommen, wäre es nicht in einem meiner bereits früher gelesenen Bücher immer wieder erwähnt worden. Trotzdem hat es mich gerade deswegen dann doch in den Fingern gejuckt und ich habe es kurzerhand als E-Book gelesen. Was ich von der Geschichte halten soll, weiß ich, ehrlich gesagt, nicht so richtig. Auf jeden Fall ist dieses Buch ganz sicher nichts für jeden, denn von Anfang an fühlen sich sowohl der Schreibstil als auch die Charaktere und die Geschichte selbst, sehr merkwürdig an. Wenn man jedoch bedenkt, dass es bereits 1962 erschienen ist, erscheint zumindest der Schreibstil wieder passend, denn dieser ist eher altertümlich, aber dennoch gut. Trotzdem gibt es in diesem Buch noch immer einige Eigenheiten, die man gut finden kann oder aber auch nicht. So sind da zum Beispiel die sehr außergewöhnlichen Hauptcharaktere, wobei Constance noch die Normalste unter den drei Bewohnern des Blackwood Anwesens ist. Aber auch sie wirkt von Seite zu Seite immer komischer, nicht leicht zu fassen und doch ist sie noch immer ganz anders als ihre jüngere Schwester Merricat, welche auch die Ich-Erzählerin der Geschichte ist und deren beider Onkel Julian. Schnell fällt dabei auf, dass sowohl Onkel Julian als auch Merricat sich nicht ganz normal verhalten. Während Julian recht senil wirkt, sich immer wiederholt, Dinge und Namen vergisst, benimmt sich Merricat, obwohl sie eine Jugendliche oder bereits junge Frau zu sein scheint, so richtig wird das nie erwähnt, oftmals sehr kindisch, ist sehr verträumt und lebt in ihrer eigenen Welt. Gleichzeitig scheint Constance sehr bemüht, es allen recht zu machen. Dazu kommen noch die Bewohner der Stadt, welche ab einem gewissen Punkt im Buch sehr übertrieben und unmenschlich handeln. Insgesamt kann man, bis auf eine Figur, alle anderen nicht so richtig greifen und durchschauen. In der sehr ruhig erzählten Geschichte geht es dabei immer und immer wieder um den Tag, an dem die restlichen Blackwoods vergiftet wurden, was gerade Onkel Julian sehr zu beschäftigen scheint und was mir die ganze Zeit sehr merkwürdig vorkam. Ebenfalls fand ich, dass sehr oft giftige Pflanzen zum Thema gemacht wurden. Ansonsten hatte die Geschichte nur eher wenige Höhepunkte, wie zum Beispiel die Ankunft von Cousin Charles, welcher ebenfalls super gut zum Rest der Familie passte. Dass mit ihm irgendetwas nicht stimmt, wird ziemlich schnell klar und so nimmt das Unglück schleichend und fast unbemerkt seinen Lauf, bis es zur Katastrophe kommt. Nur hat diese im Endeffekt eine ganz andere Auswirkung auf die Charaktere, als ich es mir vorgestellt hätte und so schienen die Konsequenzen wie der Anfang für eine düstere Legende. Alles in allem lässt sich dieses Buch nicht wirklich beschreiben, man muss es lesen. Es ist sicher nicht einfach nur zur schlichten Unterhaltung geeignet, sondern eher ein Buch für solche Leser, die sich gern ihre eigenen Gedanken zur Geschichte machen und diese interpretieren möchten. Dennoch hätte sie für mich etwas zackiger und atmosphärischer sein können.

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