Ramona Kielfeder
Nachdem mir leider Band 2 der Tales of Sylt-Reihe Kein Sturm zu nah nicht so gut gefallen hat, war ich voller Hoffnung, dass sich das mit Band 3 Kein Ozean zu tief von Alexandra Flint wieder ändern würde. Lou hat mein Herz im Sturm erobert. Die Mischung aus Entdeckerlust und dem Drang nach Abenteuer, aber der Sehnsucht nach einem Zuhause und Zugehörigkeit – das hat mich schnell für sich eingenommen. Kai brauchte etwas länger, denn wir lernen ihn erst nach und nach kennen. Er hat nach außen hin ein gewisses Bild von sich aufgebaut, eine Mauer, die es zu überwinden gilt. Gemeinsam gehen die Beiden auf auf einen Roadtrip. Den mochte ich echt gerne, weil er das Setting noch mal neu geöffnet hat. Aber an einigen Stellen hätte ich mir glatt noch ein paar mehr Infos zu den Orten gewünscht, an denen Lou und Kai gewesen sind. Es hat mich einfach total angefixt, mehr erfahren zu wollen. Kai und Lou gehen aber nicht nur zusammen auf eine physische Reise, sondern lernen auch sich selbst besser kennen. Sie bauen Barrikaden ab, müssen lernen, einander zu vertrauen und gegen alte Ängste ankämpfen. Ihre Geschichte ist eher slow burning, aber das passte irgendwie zu ihnen und hat mich auch nicht fuchsig gemacht. An manchen Stellen hätte ich mir nur gewünscht, dass sie beide schneller aus ihrem Schneckenhaus herauskommen, aber in Anbetracht der alten Wunden war es jederzeit nachvollziehbar. Auch die Figuren aus den vorigen Bänden trifft man hier und da wieder. Das war total schön. Gerade die Protagonisten aus dem ersten Band Kein Horizont zu weit sind mir ja schon sehr ans Herz gewachsen. Nachdem ich nun allerdings Lou und Kai kennengelernt habe, weiß ich nicht mehr ganz genau, welcher Band der Sylt-Trilogie ich wohl am liebsten mag. Bisher war das der erste Band, aber Band zwei ist drauf und dran, ihm den Rang abzulaufen… Kein Ozean zu tief von Alexandra Flint habe ich an einem Tag verschlungen und die Geschichte sehr ins Herz geschlossen. Das war ein wunderbarer Abschluss der Trilogie!