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streifi

Posted on 28.1.2024

Leopold von Herzfeld hat bei seiner täglichen Arbeit immer wieder mit Vorurteilen zu kämpfen. Ist er doch Jude, dann auch noch ein Piefke und seine Methoden sind auch noch neu. Das macht seinen Stand bei den Kollegen nicht immer einfach. Der neueste Fall ist recht verzwickt, ein Ägyptologe wird mumifiziert im naturhistorischen Museum gefunden, eigentlich soll er aber auf einer Forschungsfahrt in Ägypten sein. Dazu kommen noch mehrere Morde an jungen Strichern, deren Genitalien entfernt wurden und die die Polizei vor große Rätsel stellt. Die Beziehung zu Julia ist dabei nicht einfach, zu oft muss Leo sie versetzen, wenn der Beruf ruft. Und da Julia mittlerweile als Polizeifotografin arbeitet, muss die Beziehung auch geheim bleiben. August Rothmayer hat auch wieder seine Auftritte im Buch, von denen ich mir durchaus mehr gewünscht hätte. Er ist ein wirklich uriger Charakter, den ich sehr gerne mag. Mir hat das Buch wieder gut gefallen. Es geht viel um Vorurteile und Diskriminierung. Unglaublich wie damals noch mit Menschen umgegangen wurde, die ein wenig anders als die Mehrheit waren. Gerade die Völkerschauen, die damals gang und gäbe waren zeigen, wie wenig Achtung man hatte vor diesen Menschen, die von einem anderen Kontinent kamen. Dem Autor ist es sehr gut gelungen die Wiener Atmosphäre einzufangen und der Einsatz des Dialekts ist wohl dosiert und gibt den gewissen Lokalkolorit. Man meint das Wien kurz vor der Jahrhundertwende förmlich vor sich zu sehen. Für nicht-dialektkundige gibt es am Ende noch ein Wörterbuch Wienerisch für Piefkes und zusätzlich ein ausführliches Nachwort. Alles in allem war es ein schönes Buch, das mich gut unterhalten hat. Den dritten Band der Reihe werde ich sicher auch noch lesen.

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