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Einseitig und vielfältig zugleich Der erste Eindruck dieses Wieso-Weshalb-Warum-Buches über Roboter überzeugt wie bereits gewohnt mit einer hochwertigen Aufmachung. Das glänzende und farblich ansprechende Cover fügt sich unverwechselbar in die Reihe der anderen Erstleser-Werke und weist bereits eine interessante Mischung aus Illustrationen und Fotos auf, die sich genauso im Inneren wiederfinden lässt. Das Inhaltsverzeichnis ist wie immer in dieser Reihe absolut toll durchdacht, da mithilfe der Farben auf die Kapitel hingewiesen wird. Auch weitere Details sind einfach großartig und zeugen von sorgfältiger Planung. So sorgt beispielsweise der kleine Roboter am Rande mit seinen Sprechblasen für Unterhaltung. Hinsichtlich des Aufbaus muss zudem einmal betont werden, dass mir besonders gefällt, dass eine freie Seite für einen Briefumschlag gelassen wird, in dem die Kärtchen aufbewahrt werden können. Somit gehen diese nicht verloren und können zugleich im richtigen Buch verstaut werden. Hieran merkt man bereits, wie viel über eine möglichst systematische und logische Gestaltung des Buches nachgedacht wurde. Die thematische Vielfalt reicht von den Grenzen zwischen Maschinen und Robotern, über den historischen Blick bis zu aktuellen Trends wie der KI und deckt damit einiges ab. Hier kommt jedoch zugleich das größte Defizit dieses Buches. Meiner Meinung nach wird überwiegend Positives hinsichtlich Roboter berichtet. Ein kritischer Blick wird nur einmal aufgegriffen, indem beschrieben wird, dass Roboter keine wichtigen Entscheidungen treffen können, aber dies greift mir persönlich zu kurz. Mit einer kritischeren Perspektive meine ich dabei keine Panikmache, sondern lediglich einen Hinweis darauf, dass Roboter uns zwar den Alltag deutlich vereinfachen können, dies aber auf unserer Seite beispielsweise zu mehr Bequemlichkeit führt, oder auch, dass Roboter Arbeitskräfte ersetzen können und dies mit dem Verlust eines Arbeitsplatzes einhergehen kann. Des Weiteren wird eine Leiterplatte gezeigt, die als Computer beschrieben wird. Kinder, die mit einem Computer Tastatur und Bildschirm verbinden, stellen hier keinen Bezug her, zumal bei dem darauffolgenden Leserätsel der für Kinder bekannte Computer abgebildet ist. Hier hätte ich mir mehr Einheitlichkeit gewünscht. Kritisch finde ich zudem das Rätsel auf Seite 15, welches als Aufgabe mit seiner Frage Welches Wort gehört zu welchem Bild? eine Zuordnungsaufgabe suggeriert. Dies liegt jedoch nicht vor, da das Wort mit dem in der Zeile abgebildeten Bild übereinstimmt. Ansonsten beeindruckt mich die Vielfalt an Leserätseln und Stickern sowie Kärtchen auch in diesem Werk wieder vollkommen! Die Idee, dass Kinder direkt nach dem Lesen ihr Wissen anwenden können, ist nicht nur motivierend, sondern zeigt zugleich, wie viel aus dem Inhalt mitgenommen wurde. Im Großen und Ganzen ist das Buch über Roboter ein weiteres, gelungenes Buch der Erstleser-Reihe, da die Kritikpunkte hier tatsächlich Meckern auf hohem Niveau sind. Grundsätzlich ist das Buch für alle Interessierten somit zu empfehlen, auch wenn man sich durchaus bewusst sein sollte, dass hier nur wenig von der Kontroverse, ob Roboter eher Vor- oder Nachteile mit sich führen, aufgegriffen wird.