xana
"Weiße Wolken" hat mich leider nicht überzeugen können. Ich hätte gerne eine höhere Bewertung abgegeben, da der Roman zahlreiche wichtige Themen behandelt und auf viele relevante Fragen hinweist, jedoch sind es auch eben zu viele Themen auf einmal, die alle gefühlt nur oberflächlich und unzusammenhängend angekratzt werden. Die auf dem Umschlag versprochene Grundhandlung des Buchs fängt erst irgendwo in der zweiten Häfte überhaupt richtig an. Vorher werden die Charaktere vorgestellt und der Handlungsraum umrissen. Die Hauptcharaktere sollen dabei offensichtlich sehr unterschiedlich sein, sind sie aber nicht. Sie wirken oftmals vielmehr wie die unterschiedlichen Persönlichkeiten einer schizophrenen Person, weshalb auch die Konflikte der Hauptpersonen auf mich sehr konstruiert wirken. Generell mangelt es dem Buch an vielen Stellen an Inhalt. Die Gespräche zwischen den Charakteren sind oftmals belanglos, die Sprache dürftig, und so vergeht schonmal ein Kapitel, ohne dass etwas Erwähnenswertes passiert ist. Nach einem guten Start fängt das Buch deshalb schnell an zu langweilen. Was weiterhin störend an dem Buch erscheint sind die vielen Klischees. Diskriminierung und Rassismus sind Themen, die von allen Seiten beleuchtet werden sollten, um das Problem vollumfänglich sichtbar zu machen. Wenn allerdings immer wieder erwähnt wird, dass "white boy" oder "Ann-Kathrin" (stellvertretend für eine "biodeutsche" "Alman"-Frau) die Probleme "der Schwarzen" gar nicht verstehen können, wird lediglich eine vollkommen unnötige Segregation betrieben. Das mag ein streitiger Punkt sein, aus meiner Sicht ist seine Behandlung in diesem Buch jedoch nicht überzeugend und eher anstrengend als weiterführend.