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atlaentis

Posted on 23.1.2024

Langatmig Titel und Cover sind wirklich sehr ansprechend und verorten das Buch gleich einmal im richtigen Genre, zumal der Titel wunderbar zur Geschichte passt. Der Anfang hat mir auch sehr gefallen, da man sofort in eine spannende Situation gerissen wird und man geradezu durch die ersten hundert Seiten fliegt. Hier trägt vor allem der Schreibstil auch seinen Teil bei, da es keine Stelle gab, die mir nicht flüssig erschien. Besonders stark fand ich die Szenen, in denen es ordentlich spannend wurde, da man das Buch hier kaum aus der Hand legen konnte, so gebannt war ich dank des Schreibstils. Eine gute Idee finde ich es außerdem, dass man so viele verschiedene Charaktere an einem Ort festsetzt, die nicht nur eigene Differenzen und Meinungsverschiedenheiten zu bewältigen haben, sondern noch mit reichlich weiteren Problemen konfrontiert werden. Kali selbst hat mir super gefallen, da sie von der gefügigen Prinzessin zu einer kritischen Frau wurde, die eine komplette Wandlung hinlegt. Auch Rain hat mich sehr beeindruckt und sich schnell zu meinem Lieblingscharakter entwickelt, da sie ein wenig Ruhe in die Gruppe brachte und Verständnis für alle Seiten zeigte, obwohl sie selbst mit einer bahnbrechenden Information zu kämpfen hat. So gut den weiblichen Charakteren an Tiefe verliehen wurde, so wenig gab es bei den männlichen Charakteren, abgesehen von Ian und Max. Dies finde ich sehr schade, da vor allem Merrick bis zum letzten Drittel der Geschichte schnell untergeht und nur ein Griesgram in der Ecke ist. Auch zu Gage selbst konnte ich keinerlei Bindung aufbauen, da man zu wenig über ihn erfährt, außer dass Ian ihm misstraut und daher die Wendung am Ende für mich auch keine große Überraschung darstellte. Hier wäre definitiv mehr Potential gewesen, insbesondere da die Perspektivwechsel doch viele verschiedene Einblicke in die Beziehungen zwischen den Charakteren ermöglicht haben. Der Mittelteil des Buches hat mir persönlich zu sehr geschwächelt, da es immer deutlich nach einem Muster ablief: Landung, Angriff, Flucht und die Starlight regelt wieder alles. Umso schwieriger war es, hier das Buch in die Hand zu nehmen, da mir eine absolute Überraschung fehlte. Zugute kam es den beiden Liebesgeschichten, die in dieser Zeit vertieft wurden, jedoch verliefen auch diese absolut identisch ab und somit hat mir der individuelle Funken gefehlt. Mit den plötzlich halbseitigen, aus dem Nichts erschienenen, sachlichen Erklärungen, beispielsweise von Merrick in Bezug auf die Dreiteilung, konnte ich auch wenig anfangen. Hier wurde meiner Meinung nach möglichst kompakt eine Frage mit einem Haufen Termini abgehandelt, sodass man dem nur schwer folgen konnte. Des Weiteren wurde nie beschrieben, wie Lara und Arik es überhaupt von der Caelestis geschafft haben, nachdem diese doch implodierte. Auch Ians Grund für Dr. Veragelen zu arbeiten, nachdem er selbst ein Versuchskaninchen darstellen würde, blieb offen. Kein Mensch mit ein wenig gesundem Menschenverstand würde freiwillig für die Frau arbeiten, wenn man selbst ein interessantes Phänomen ist, aber gesunder Menschenverstand und Ian schließen sich eben auch oftmals aus. Nachdem der langatmige Mittelteil vorbei war und nur wenige Überraschungen auftraten, wie beispielsweise was die Starlight leisten kann oder die Dreiteilung, ging es dann doch glücklicherweise Schlag auf Schlag. Die Spannung steigerte sich deutlich, auch wenn der Verrat keineswegs überraschend kam. Die letzten paar Seiten endeten in einem Cliffhanger, auch keine große Überraschung, wenn eine Fortsetzung ansteht, aber wenigstens fehlte es hier nicht an Handlungen und Wendungen. Das Buch ist definitiv kein schlechtes Werk, überzeugt mit starkem Anfang und Ende und einigen Ideen, die man nicht kommen sieht, doch auf 750 Seiten hätte ich mir doch mehr Spannung gewünscht, insbesondere im Mittelteil. Die weiblichen Charaktere habe ich allesamt ins Herz geschlossen, die männlichen mehr oder weniger, aber die bunte Mischung der Truppe hat mir sehr gefallen! Somit ist das Buch durchaus zu empfehlen, wenn man auf Science-Fiction, Fantasy und Romantik steht, aber einen Pageturner würde ich das Buch allerhöchstens in Bezug auf Anfang und Ende nennen.

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