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Ramona Kielfeder

Posted on 22.1.2024

Schuld, Vergebung, Gerechtigkeit. Das sind in jedem Buch von Ellen Sandberg zentrale Themen und auch bei Keine Reue spielen sie wieder eine wichtige Rolle. In Keine Reue findet man schnell hinein. Im Mittelpunkt steht wieder eine Familie mit etwas schwierigen Verhältnissen zueinander. Nach außen hin mag noch alles intakt wirken, aber im Inneren brodelt und gärt es fröhlich vor sich hin. Dieses Buch verbindet die heutige Zeit mit den 80er Jahren und Ellen Sandberg hat thematisch die RAF eingeflochten. Ein Thema, mit dem ich mich noch nicht so intensiv beschäftigt habe. Die Handlung erfordert schnell die volle Aufmerksamkeit, da sie aus sehr vielen verschiedenen Perspektiven erzählt wird und man sonst den Überblick verliert, wer gerade eigentlich was sagen möchte. Das hat auch bei mir manchmal für kurze Unterbrechungen gesorgt, weil ich die jeweilige Figur gerade nicht auf Anhieb zuordnen konnte. Mit der Zeit kann man immer mehr Puzzleteilchen zuordnen und ich war schockiert und überrascht, welche Abgründe sich auftun. Aber ich habe die Handlung auch immer atemloser verfolgt. Einzig das Ende war mir insgesamt etwas zu offen und wage gehalten. Aber um euch nicht zu spoilern, wenn ihr das Buch bisher nicht gelesen habt, möchte ich darauf nicht näher eingehen. Die Mischung aus Familiengeschichte und psychologischem Spannungsroman macht die Bücher von Ellen Sandberg so einzigartig. Auch wenn ich bei Keine Reue kleine Kritikpunkte habe, so bekommt man mit dem Buch doch einen spannenden und umfassenden Einblick in eine dunkle Zeit, den ich atemlos verfolgt habe.

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