Sofia :)
Vielen lieben Dank an den Heyne-Verlag und das Penguin Random House Bloggerportal für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider. Aufmachung: Ich bin so froh, dass der deutsche Verlag das Originalcover mehr oder weniger übernommen hat, denn es ist soooo schön! Man sieht durch den Umriss einer Blume die schwarze Silhouette eines riesigen Schlosses vor einer Dämmerung. Insgesamt ist das Cover sehr dunkel gehalten, aber durch die hellen Highlights zwischendurch wird es etwas aufgelockert und das Cover wirkt sehr atmosphärisch. Der Titel ist der gleiche wie im Original, nur übersetzt, und er passt super auf den Inhalt! Meine Meinung: Ich kann tatsächlich gar nicht allzu viel zum Inhalt sagen, daher fällt diese Rezension ungewohnt kurz aus. Ehrlicherweise liegt das an zwei Gründen: Zum einen bleibt hier nach dem Lesen gar nicht so viel hängen, zum anderen – das hängt wohl auch mit dem ersten Grund zusammen – ist der Inhalt auch eigentlich gar nichts so Besonderes. Wir haben hier eine Rebellin, die sich gegen die Machenschaften der Königsfamilie wendet, dann durch eine Verkettung von Zufällen irgendwie im Palast landet und dort merkt, dass nicht alles so leicht in schwarz und weiß geteilt werden kann, wie sie es sich zuerst denkt. Dazu gibt es Intrigen, etwas Magie und natürlich eine enemies-to-lovers-Story, die bei näherem Betrachten doch gar nicht so sehr enemies to lovers ist und die von Anfang an zum Scheitern verurteilt scheint, erst recht, als sich so langsam herausstellt, dass eine Person gar nicht die Person ist, für die sie die Protagonistin gehalten hat. So lässt sich „Trotze der Nacht“ wohl gut zusammenfassen. Klingt wie jede andere enemies-to-lovers-Romantasy, die man aktuell so findet, oder? Genau das ist das Buch, wie gesagt, auch. ABER diese Art Geschichte würde ja nicht so gut laufen, wenn sie nicht irgendetwas hätte, was uns fesselt. Und das ist es, was dafür gesorgt hat, dass ich das Buch in zwei Sitzungen durchgesuchtet habe. Was genau „Trotze der Nacht“ so besonders macht, kann ich nicht sagen, ich weiß nur, dass ich es unheimlich genossen habe. Die Story an sich kann es eigentlich nicht gewesen sein, denn, wie man sich bei dem Aufbau schon denken kann, sind der Handlungsverlauf und eigentlich alle größeren Twists sehr früh vorhersehbar und können kaum bis gar nicht überraschen. Auch die Protagonisten heben sich nicht unter all den Protagonisten dieses Genres hervor; man kann sich zwar gut in sie hineinversetzen und sie haben sicher auch ihre Ecken und Kanten, aber sie haben, wie auch der Rest des Buches, objektiv nicht, was sie besonders macht. Und TROTZDEM gehört das Buch zu den besseren Büchern, die ich 2023 gelesen habe! Wie gesagt: Ich weiß nicht, warum! Lest es einfach. Denn auch wenn ihr euch jetzt nach meiner Rezension unsicher seid und vielleicht fragt: „Warum soll ich mir denn die Zeit nehmen, um ein Buch zu lesen, das nichts Besonderes an sich hat?“ – berechtigte Frage –, kann ich euch versichern, dass ihr mit diesem Buch wirklich schöne Lesestunden haben werdet und die Fortsetzung kaum abwarten werden könnt. Das Buch hat zwar, wie jetzt schon oft genug gesagt, Vieles nicht, was andere Bücher hervorhebt, aber es hat definitiv etwas, was sich nicht unbedingt greifen lässt, für ein Highlight aber ebenso wichtig ist: Sogwirkung! Das liegt sicherlich auch an dem sehr flüssigen, gut lesbaren Schreibstil, der noch einmal dazu beiträgt, dass ihr schnell durch das Buch fliegt. Fazit: So ganz festmachen, was mich an diesem Buch so begeistert hat, kann ich nicht. Es hat eigentlich nichts Besonderes an sich: Es ist eine Geschichte über eine Rebellin in einem Königreich, in dem doch nicht alles so schwarz und weiß ist, wie es scheint, voller Intrigen, (vorhersehbarer) Twists und mit einer enemies-to-lovers-romance. Trotzdem hat dieses Buch eine unfassbare Sogwirkung und auch, wenn ich schon früh vorhergesehen habe, wie sich die Geschichte bisher entwickelt, kann ich doch die Fortsetzung nicht abwarten. 4/5 Lesehasen.