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marcello

Posted on 8.1.2024

Vor einigen Jahren habe ich gefühlt mehr SuB aufgebaut statt die Bücher dann auch wirklich zu lesen. Das ist schon lange nicht mehr so, aber natürlich passiert es immer mal wieder, dass gewisse Bücher dann doch viel länger als geplant ungelesen im Regal stehen. Dazu zählt auch „Dark Rise“. Während sich das Programm von Lxy inzwischen deutlich wandelt, war „Dark Rise“ doch eine der ersten Fantasygeschichten, wo ich hellhörig wurde, dass sich der Wind wohl dreht. Jetzt ist Fantasy nicht unbedingt mein liebstes Genre, aber da Lxy eigentlich seit einigen Jahren konstant mein meistgelesener Verlag ist, hatte ich irgendwie das Gefühl, hier müsste ich zuschlagen und hier sind wir. Wie es mir bei Fantasy relativ oft passiert, das ist ein recht komplexer Einstieg in die Geschichte. Die Welt von C.S. Pacat erscheint mir nicht generell zu kompliziert erschaffen, aber dennoch braucht es eben einfach etwas, um sich in die Handlungsorte und in die Figuren einzufinden. Pacat hält sich vor allem nicht damit auf, die Figuren erstmal etwas aufwendiger zu zeichnen, stattdessen geht es gleich mit Handlung los und Aufklärungen kommen erst später. Was ich eher brauche, das kann man so konkret nicht bestimmen, das ist oft auch von Buch zu Buch unterschiedlich. Hier hatte ich auf jeden Fall Probleme, Will, Violet und die anderen erstmal wirklich als Figuren zu separieren und dann mit ihnen in die Geschichte einzusteigen. Spätestens mit den Hallen der Stewards hatte die Geschichte mich dann eigentlich. Auch wenn ich länger gerätselt habe, was die Perspektive von Katherine soll, weil sie eher zufällig manchmal auftaucht und dann lange gar nicht, aber gerade mit Will und Violet, die unter sehr unterschiedlichen Voraussetzungen bei den Stewards landen, das war schon passend. Auch weil die Informationen, die sie dann jeweils gewonnen haben, sich auch gut mit ihrem eigenen bisherigen Leben ergänzt hat. Da setzte sich dann ein Puzzleteil mit dem anderen zusammen. Nun hatte ich ja schon erwähnt, dass Fantasy wahrlich nicht mein liebstes Genre ist, dementsprechend habe ich auch noch nicht extrem viel gelesen und das merke ich immer, wenn ich in dem Genre andere Rezensionen lese und dann einen ganz anderen Horizont eröffnet kriege, wenn ich diese lese. Nun sind Rezensionen natürlich immer subjektiv, aber das ist mir hier so wichtig zu betonen, weil ich sowas wie „Dark Rise“ und seine Entwicklung noch nie gelesen habe, aber ich bin mir sehr bewusst, dass diese Aussage sehr relativ ist. Von daher vielleicht, vielleicht auch nicht, erfindet Pacat hier das Genre neu. Ich war ja schon völlig geschockt, als es zu einem wirklich großen, herben Verlust kommt. Mal eben das Figurenrepertoire drastisch eingeschränkt. Das war schon eine Hausnummer, wo ich auch sofort gerätselt habe, wie kann es jetzt von hier aus wohl weitergehen? Die ganze finale Entwicklung war dann für mich auch eine große Überraschung, denn es hat alles nochmal auf den Kopf gestellt, obwohl irgendwie das Cover natürlich auch etwas hätte verraten können. Da ich gerade erst „Fourth Wing“ gelesen habe, möchte ich natürlich als Erstes sagen, dass man die Bücher eigentlich gar nicht vergleichen kann, aber dort war eben die Ausarbeitung der Liebesgeschichte etwas ungewöhnlich, weswegen ich es hier auf jeden Fall gut finde, dass mehr eine Geschichte im Vordergrund steht, wo dann Liebe eher eine kleine Baustelle ist. Aber man lässt sich auch Raum, dass es dort noch zu einer größeren Entwicklung kommen könnte. Für den Einstieg was es so aber genau richtig. Fazit: „Dark Rise“ zu bewerten ist so schwer, ohne zu viel verraten zu dürfen. Das Buch hat mit den Enthüllungen am Ende für mich das Genre auf jeden Fall auf den Kopf gestellt. Das lässt so viel für einen zweiten Band erhoffen, dass auch der etwas zähe und komplizierte Einstieg schnell vergessen ist.

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