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Seit Jahren verschwinden junge Mädchen in San Diego. Manche werden nie gefunden, andere eher zufällig. Dass es eine Mordserie ist, lässt sich nicht nur am Opfertyp, sondern an einem kleinen, perfiden Detail ausmachen. Psychologe Sam Reeves erfährt von einem Patienten, einem notorischen Lügner von dem Fall und bekommt einen Hinweis, auf ein mögliches Grab. Was tun? Ihm sind die Hände gebunden. Doch er findet einen Weg – jedoch wird er damit zum Verdächtigen No. 1. Ein ausgeklügelter Plan des Psychologen oder will er einfach helfen? Ich mag Karen Rose einfach, obwohl sie mitten in jeden Thriller Romantikelemente einbaut. Sie hat mich dieses Mal jedoch ein wenig überrascht, denn zumindest ist sie ein wenig von ihrem Schema-F abgewichen und hat im Privaten nicht ganz, die mit rollenden Augen erwarteten Szenen, eingearbeitet. Sehr gut, denn die interessanten und relativ vielschichtigen Charaktere hätten das so auch nicht hergegeben. Natürlich gab es dennoch ein bisschen Schmalz und Süßholzgeraspel, aber es hielt sich in Grenzen. Was sie zum Glück so gar nicht geändert hat, ist ihr Spannungselement. Ein brisanter, brutaler Fall oder vielmehr eine Mordserie erschüttert die Gegend. Seit Jahren gibt es keine Spur zum Täter, aber es verschwinden immer wieder junge Mädchen. Gelegentlich wird dann eine Leiche gefunden – so auch jetzt. Jedoch haben die Ermittler anonyme Hinweise bekommen und ermitteln den Hinweisgeber, der direkt zum Hauptverdächtigen wird. Doch hat er etwas damit zu tun? Wie kommt der Mörder an die Mädchen und wie kann er die Polizei schon seit Jahren an der Nase herumführen? Wird Ermittlerin Kit, deren Pflegeschwester vor Jahren auch ermordet wurde, dem Täter mit ihrem Team das Handwerk legen können? Falsche Fährten, überraschende Wendungen und alles was es sonst noch braucht, bekommt man hier. Ich fand den Auftakt zur neuen Reihe also richtig gut und freue mich noch mehr von diesem ungleichen Ermittlerteam zu lesen, denn man bekommt so viel: Spannung, ungezählte schaurige Momente, bisschen Kitsch und Emotion und die nötige Action. Ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen, weil der Schreibstil gewohnt gut war, die Handlung oft so spannend, dass ich wirklich lesen musste, ob ich nun Zeit hatte oder nicht. Und ich war von der Auflösung positiv überrascht. Ich kann das Buch einfach nur empfehlen, auch jenen, die bisher nichts von Karen Rose gelesen haben – außer Zartbesaiteten.