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sommerlese

Posted on 29.12.2023

Der Witwer "Oldman" (Walter) leidet nach dem Tod seiner Frau an Einsamkeit, nur durch einem festgelegten Tagesplan schafft er Routine und spielt täglich Schach gegen seine tote Frau. Doch dann lernt er den neunjährigen Janne kennen, der sich für Schach interessiert und das Spiel erstaunlich schnell versteht. Aber Oldman ist den Umgang mit Kindern nicht gewohnt und reagiert recht schroff und ablehnend. Diesem Roman bin ich nach kurzer Zeit verfallen und wollte unbedingt wissen, wie sich Oldman und Janne verstehen und wie die Geschichte weiter geht. Jannes Mutter Malu ist alleinerziehend, gemeinsam meistern sie alle Schwierigkeiten ihres Lebens. Janne fällt in der Schule öfter mal unangenehm auf, sitzt nicht gern still und wird ausgegrenzt. Seine Mutter bekommt regelmäßig Anrufe von Jannes Lehrerin, die mit seiner Art nicht zurecht kommt. Doch dann entwickelt sich zwischen Oldman und Janne eine Verbindung, die tiefer geht als nur ihr gemeinsames Schachspiel. Beide profitieren voneinander und bauen eine tiefe, wunderbare Freundschaft auf. Malu arbeitet im Café "Blue Hour", diese Location wird ihr und ihrem Sohn zu einer zweiten Heimat, denn die Mitarbeiter unterstützen sich gegenseitig und schaffen mit ihren Gesprächen, den Kuchen und Kaffeesorte eine heimelige Atmosphäre von Zusammenhalt und Freundschaft. Es gibt einige Nebenfiguren, die mit ihren privaten Sorgen, Eheproblemen und ihrem Alltag für interessante Geschichten sorgen, die ich gespannt verfolgt habe. Judith Pinnow überzeugt mit einem ruhigen, leichten und einfühlsamen Erzählstil und lässt einige humorvolle Szenen einfließen, die ganz wunderbar unterhalten. Ihre warmherzigen Charaktere kann man einfach nur gern haben, sie agieren in lebensnahen und situationsbeschreibenden Szenen und das schafft eine Nähe, die den Leser an die Figuren im Buch bindet. Ihre warmherzigen Charaktere verzaubern, denn hier entsteht eine ganz besondere Freundschaft, die einen Hauch von Magie besitzt. "Oldman" wird wieder gebraucht und genießt die Nähe zu dem kleinen Janne, dessen Pfiffigkeit und Intelligenz er nicht nur beim Schachspielen bewundert. Bei diesem Buch erfährt man auch einiges über Schach, es wird aber nicht zuviel, sondern kommt in kleinen Dosen daher. Es ist ganz wunderbar zu erleben, wie sich "Oldman" durch die Freundschaft zu Janne verändert und sich Stück für Stück von seiner eintönigen Einsamkeit heraus wieder dem Leben zugewendet. Dieses Buch zeigt, wie von einer generationenübergreifenden Zusammengehörigkeit Älte und Jüngere gleichermaßen profitieren. Ich bin noch ganz verzaubert von der Warmherzigkeit dieser Geschichte, die zu einem Highlight des Jahres wurde.

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