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anni_anushka

Posted on 28.12.2023

Wichtige Geschichte über Zivilcourage, die mich emotional nicht abgeholt hat Nathan versteht die Welt nicht mehr, alles um ihn herum wird feindseliger, die Erwachsenen vorsichtiger. Nur sein Vater erzählt weiterhin scheinbar unbekümmert Geschichten und Witze. Doch dann kommen eines Tages die Braunhemden und holen seinen Vater ab. Eines Tages klingelt eine Frau an der Tür und bietet an, Nathan außer Landes zu bringen. Sein Bruder sei noch zu klein und so können er und die Mutter nicht mitkommen. Der Name der Frau ist Recha Freier. Zusammen mit anderen Kindern reist Nathan quer durch Europa, immer knapp vor den Braunhemden. Schließlich landen sie in dem kleinen Dorf Nonantola. Nicht alle sind begeistert von den Neuankömmlingen, doch viele halten zu ihnen. Und so schmiedet der Pfarrer Don Arrigo einen tollkühnen Plan als die Braunhemden auch Nonantola erreichen und sich auf die Suche nach versteckten Juden und Jüdinnen machen. Das vorliegende Buch ist ein Versuch, den Sprung vom Kinderbuch zum Erwachsenenbuch zu schaffen. Das merkt man ihm auch an, denn der Schritt in das Erwachsenengenre gelingt noch nicht ganz. Die Geschichte hat mich nicht wirklich abgeholt, sie wirkt nicht gut ausgearbeitet und bringt nicht viel emotionale Tiefe mit. Zugegeben, die Geschichten der einzelnen Kinder sind tragisch und eigentlich berührend, aber es sind teilweise zu viele und man lernt die Kinder selbst wenig kennen. Zum Thema des Buches und insbesondere zu dieser Epoche gibt es bereits zahlreiche Bücher, sodass sich dieses Buch durchaus messen lassen muss. Die Kinder ziehen quer durch Europa, immer verfolgt von den politischen Entwicklungen. Bei mir kam allerdings nie so richtig Spannung auf. Auch bleibt der Erzähler reserviert und emotional wenig greifbar. Die eigentliche Handlung in Nonantola wirkte auch etwas oberflächlich und im Vergleich zum gesamten Buch recht kurz abgehandelt. Insgesamt erzählt das Buch eine wichtige Geschichte über die Zivilcourage vieler einzelner Personen, deren Zusammenwirken es ermöglicht hat, zahlreiche jüdische Kinder zu retten. Doch als Roman hat es mich nicht überzeugt und konnte mich emotional nicht abholen.

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