ginnykatze
„Die Frau lächelte, ein Kranz feiner Fältchen erschien um ihre Augen.“ Vom Dienst suspendiert fährt Kommissarin Kari Lürsen, enttäuscht vor allem von ihren Kollegen, zurück in ihre Heimat Föhr. Hier besitzt sie eine alte Kate, die sie von ihrem verstorbenen Opa geerbt hat. Sie möchte sich ein wenig erholen und Gedanken dazu machen, was an ihrem letzten Fall so furchtbar schief gelaufen ist. Gerade angekommen erfährt sie nun vom plötzlichen Suizid ihrer Freundin und kann sich darauf überhaupt keinen Reim machen. Von deren Eltern erfährt sie, dass Wiebke einen Abschiedsbrief hinterlassen hat. Aber irgendwie kommt Kari das alles merkwürdig vor, warum wollte ihre Freundin nicht mehr leben? Das ergibt doch alles gar keinen Sinn. Kapitel 12: „Frag lieber nicht. Du könntest mit der Antwort fremdeln.“ Unter dem Radar macht Kari sie sich daran, den wahren Grund für den Freitod herauszufinden Es ist nicht alles so wie es scheint und so stößt sie auf Dinge, die sie nicht erwartet und für möglich gehalten hatte. Fazit: Die Autorin Cornelia Härtl nimmt mich in ihrem Nordseekrimi „Tod auf Föhr“ mit auf die Insel und an die raue Nordseeküste. Das gelingt ihr gut, denn mit ihrem bildhaften und leicht lesbaren Schreibstil begleite ich sie auf Föhr und lasse mir den Wind um die Nase wehen. Die Charaktere sind gut ausgesucht und allesamt prima in Szene gesetzt. Kari ist noch ein wenig unnahbar, denn sie zweifelt gerade an sich und ihren kriminalistischen Fähigkeiten aufgrund ihrer Suspendierung. Mir war Jette, die Nachbarin, von Anfang an sympathisch. Ihre Wärme und Ausgeglichenheit haben mir sehr gut gefallen. Genauso erging es mir bei Sesle, auch sie ist hier wirklich prima charakterisiert worden. Die Spannung ist jetzt nicht wirklich hoch, aber erst einmal sollen wir wohl auch die Inselbewohner und ihre Sorgen, Nöte, aber auch ihre Ausstrahlung, Wärme und Liebe, kennenlernen. Da ist die Ermittlung dann eben zweitrangig. Ich hätte mir allerdings schon ein wenig mehr kriminalistische Details und Ermittlung gewünscht, aber da Kari ja unter dem Radar nachforscht, werde ich hier ein wenig enttäuscht. Das Ende ist gut ausgearbeitet, allerdings ein wenig zu schnell erzählt. Das hätte man auch ein wenig ausführlicher machen können. Es wurden aber alle offenen Fragen beantwortet und jedes Puzzleteil rückte an die richtige Stelle. Alles in Allem ein netter Krimi für zwischendurch, den ich gerne gelesen habe. Von mir kommt daher eine Leseempfehlung und ich vergebe noch insgesamt 4 Sterne. Aber lest selbst, denn dies hier ist ganz allein meine Meinung.
