Ramona Kielfeder
Nachdem mir Kein Horizont zu weit von Alexandra Flint so gut gefallen hat, war ich voller Vorfreude auf Kein Sturm zu nah, den zweiten Band der Sylt-Trilogie. Leider muss ich jedoch sagen, dass diese Geschichte auf mich leider keinen annähernd ähnlichen Sog ausüben konnte, wie der erste Band. Fangen wir mit dem Setting an: Das war bei Band 1 ganz klar auf Sylt verankert. Es gab so viele Verbindungen. So viel Atmosphäre. Das fehlte mir in Kein Sturm zu nah. Die Geschichte hätte überall spielen können. Ja, manchmal werden Orte namentlich erwähnt. Aber das ist irgendwie auch schon alles. Mir fehlte diese heimelige Sylt-Atmosphäre sehr. Mit den Protagonisten wurde ich nicht warm. Elisa dreht sehr stark um sich selbst und ihr großes Problem wird sehr lange von allen Seiten beleuchtet. Doch dann löst es sich gefühlt mit einem Fingerschnipsen in Wohlgefallen auf. Das wurde der langen Phase, in der das Problem thematisiert wurde, aus meiner Sicht nicht gerecht. Auch Jonah blieb mir leider zu blass. Er existiert, für mein Gefühl nur, weil er Elisa gefällt. War aber für mich als Persönlichkeit nicht erreichbar genug. Beide haben mich leider nicht berührt. Auch die ganze Sache mit den Freundschaften hat mich leider nicht so erreichen können, wie im ersten Band. Hier war es mir teilweise zu überzogen, zu kindlich auch. Die EMIL-Bande wurden teilweise so unerwachsen geschildert, dass ich beim Lesen leider irgendwie genervt war. Kein Sturm zu nah von Alexandra Flint war leider eine Geschichte, an der ich sehr lange herumgelesen habe. Zwischendurch wollte ich das Buch abbrechen, aber ich mochte Band 1 doch so gerne. Daher wollte ich dranbleiben. Es war eine nette Geschichte, aber das Feuer, die Atmosphäre und auch das Drumherum waren mir hier zu schwach. Ich hoffe jetzt sehr, dass Band 3 mich wieder mehr mitreißen kann. Er wartet zum Glück schon auf meinem Stapel ungelesener Bücher.