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pflanzentexterin

Posted on 20.12.2023

Mich fasziniert Sebastian Hotz alias El Hotzo schon eine ganze Weile. Wie kaum ein anderer schafft es dieser Mensch, mich zum Lachen zu bringen. Und das auch oder gerade mit Themen, die oft gleichzeitig zum Heulen, Schreien oder vor Wut durch die Decke gehen sind. Sein Debütroman Mindset war deshalb für mich ein nobrainer und mustread, ohne zu wissen, was mich erwartet. Ich habe ihn innerhalb weniger Tage gelesen, dabei etwas weniger gelacht, als ich gedacht hätte, aber mich dennoch sehr gut unterhalten gefühlt. Die Protagonist:innen des Romans heißen Mirko, Maximilian und Yasmin. Sie könnten aber auch ganz andere Namen haben. Denn sie stehen nicht für sich als Individuen, sondern sinnbildlich für unsere Gesellschaft und das, was die sozialen Medien und der in ihnen besonders geschürte Drang zur Selbstoptimierung mit und aus uns machen. In lockerer Sprache, ohne jemals zu platt zu werden, gibt uns Sebastian Hotz auf seine gekonnt satirische, oft zynische Art Einblicke in die Lebenswelten dreier Menschen in ihren Zwanzigern, die auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein könnten. Zumindest solange, bis man hinter die Fassaden blickt. Der Roman gibt uns über die drei Hauptfiguren, deren Perspektiven wir abwechselnd einnehmen, ein gutes Gespür für den aktuellen Zeitgeist und das, was viele junge Menschen in unserer Gesellschaft heute bewegt. Auch als nicht mehr ganz so junger Mensch konnte ich mich in einzelnen Passagen wiederfinden. Das Buch regt auf unterhaltsame Weise zum Reflektieren an und schafft es, bestimmte Bilder und Stereotypen zu dekonstruieren, die die nach außen hin perfekte Mindset- und Selbstoptimierungswelt uns vorgaukeln will. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich empfehle es allen, die auf diese Art von humoristischer Gesellschaftskritik stehen. Besonders Menschen, die gerne Romane von Heinz Strunk lesen. 😉☺️

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