pflanzentexterin
Dieses Buch ist eines meiner Lese-Highlights in 2023. Ein Buch, von dem ich mir wünsche, dass es zur Pflichtlektüre in den Schulen wird. Oder noch besser: Dass auch jede:r Erwachsene es gelesen haben muss. Denn das Patriarchat geht uns alle an. Auch heute noch ist unsere Gesellschaft, sind unsere Strukturen und Beziehungen auf der patriarchalen Logik aufgebaut. Manchmal offensichtlich, oft genug so unterschwellig, dass es erst bei genauerem Hinschauen sichtbar wird. Genau hier setzt dieses unfassbar großartige Buch an. In einzelnen Kapiteln nehmen uns die Autor:innen mit auf eine Reise durch verschiedene gesellschaftliche Themen und lassen uns erkennen und durch persönliche Erzählungen erleben, wie präsent das Patriarchat immer noch ist. Überall! Von Sprache und Liebe über Politik bis hin zu Arbeit, Identität und Bildung. Die Autor:innen helfen uns dabei, durch das Lesen ihrer Texte, das Reflektieren des Gelesenen und das Übertragen dieses Wissens auf den eigenen Alltag, schädliche patriarchale Strukturen nicht nur zu entlarven, sondern in kleinen Schritten zu entmachten. Wenn das Buch vermutlich auch nicht oder nicht ausreichend von denen gelesen werden wird, die es so dringend lesen müssten, so gibt es allen anderen doch eine Art Anleitung zur Selbsthilfe an die Hand. Und damit einen ersten fallenden Dominostein für die so dringend und aus so vielen verschiedenen Gründen und Krisen benötigte gesellschaftliche Transformation. Fazit: Dieses Buch ist absolut lesenswert. Unter den vielen Texten gab es nur einen, in den ich absolut nicht hineingefunden habe. Alle anderen Texte waren dafür absolut grandios zu lesen. 5 von 6 Sternen und eine uneingeschränkte Empfehlung meinerseits.