Ramona Kielfeder
Here with me von Samantha Young. Was für ein dicker Schinken! Früher habe ich sehr, sehr viel von der Autorin gelesen und geliebt. Dann verlor ich sie lange Zeit aus den Augen und als ich dann über Here with me gestolpert bin, da wollte ich unbedingt wissen, ob die alte Begeisterung sich noch mal wecken lässt. Der Schreibstil konnte alte Erinnerungen aufleben lassen. Ich war sofort in der Geschichte versunken und die Seiten flogen nur so dahin. Leider blieb es nicht die ganze Zeit so. Teilweise hat sich die Handlung sehr zäh gezogen. Es ging überhaupt nicht vorwärts und ich denke, hätte man etwa 150 Seiten gekürzt, dann hätte das der Geschichte und ihrer Geschwindigkeit sehr gutgetan. Teilweise wiederholen sich die Gedanken der Protagonisten, drehen sich im Kreis und kommen überhaupt nicht von der Stelle. Es werden Erkenntnisse gewälzt, die schon einige Seiten vorher für ein Gedankenkarussell gesorgt haben. Und das ist beim Lesen ermüdend. Immer mal wieder habe ich das Buch wirklich gelangweilt beiseite gelegt, weil ich mich gefragt habe, ob sich das überhaupt noch lohnt. Das Spannungselement passt sehr gut in die Geschichte und hat mich wirklich begeistert. Bis zu dem Punkt, wo ich irgendwann dachte, wie denn bitte alle so blind sein können. Ich hatte einen Verdacht, wer die Bedrohung aus dem Umfeld sein könnte und irgendwie war das in meinem Kopf alles sehr logisch. Nur die Menschen, die direkt involviert waren, konnten, oder wollten es nicht sehen. Das hat mich doch insgesamt sehr frustriert, da die Auflösung so dann sehr plötzlich kam, auch wenn das Ende der Part war, wo doch noch mal Tempo in die Geschichte kam. Aber das war dann zuweilen etwas viel Tempo. Here with me lässt mich mit sehr gespaltenen Gefühlen zurück. Einerseits ist da noch die alte Zuneigung zu den Geschichten von Samantha Young, aber die Begeisterung ist nicht gleich geblieben. Ich weiß nicht, ob es vielleicht einfach an dem Buch lag und beim nächsten wird es dann besser. Insgesamt bin ich eher enttäuscht von diesem Buch, denn ich hatte mir mehr erhofft. Momentan kann ich noch nicht mit Sicherheit sagen, ob ich die Reihe von den Adairs weiter verfolgen möchte.