annamagareta
Einfach schön – ein richtiges Wohlfühlbuch „Der späte Ruhm der Mrs. Quinn“ ist das Debüt der in London lebenden Autorin Olivia Ford. Die 77-jährige Jennifer Quinn ist seit 59 Jahren mit ihrem Mann Bernard verheiratet. Sie liebt es zu backen und ihre Lieblingssendung ist „Das Backduell – Backen auf der Insel“. Kurz vor ihrem 60. Hochzeitstag wird ihr bewußt, dass das Leben endlich ist und hat das Gefühl, dass sie etwas wagen muss. So beschließt sie, sich heimlich bei ihrer Lieblings-TV-Backshow zu bewerben. Sie beginnt zu kochen und zu backen, kämpft mit der Technik und mit jedem Rezept, der Zubereitung und dem Duft kommen Erinnerungen hoch - Erinnerungen an eine schwierige Vergangenheit, in denen ein Stück gesellschaftliche Zeitgeschichte steckt. Der Schreibstil von Olivia Ford ist einfach grandios. Jennifer und Bernard muss man einfach mögen und da die Autorin durch ihre eigenen Großeltern inspiriert wurde, glaube ich sofort, dass sie diese sehr geliebt hat und Backen in ihrer Familie ein großes Thema ist. Gegenwart und Vergangenheit werden hier durch Rückblenden perfekt miteinander verwoben. Es ist ein wunderbares Buch zum Wohlfühlen, dass durch das lang gehütete Geheimnis von Jennifer auch ein wenig Spannung enthält. Es ist ein Buch, das Mut macht, aufzeigt, dass es für einen Neuanfang nie zu spät ist und das einfach von seinen liebenswerten Charakteren lebt. Außerdem gibt es einen interessanten Blick hinter die Kulissen des Fernsehens. Die damit verbundene Aufregung wird spürbar und man merkt sofort, dass die Autorin selbst in diesem Sektor gearbeitet hat. Ich kann diesen herzerwärmenden Wohlfühlroman, der eine Menge Tiefgang und Emotionen enthält, nachdenklich macht und berührt, nur empfehlen.