sursulapitschi
Eigentlich ist das hier ein Kriminalfall. Eine Frau ist gestorben, verhungert, obwohl sie nicht alleine lebte und ihre Mitbewohner doch hätten merken müssen, dass es ihr schlecht geht. Warum hat niemand den Rettungsdienst gerufen? Immerhin ermittelt jetzt die Polizei und verhört die Mitglieder dieser eigenartigen Wohngemeinschaft und davon wiederum berichten sehr ungewöhnliche Zeugen. Der Tatort selbst kommt zu Wort, die Fakten, die Eltern oder der Orangenduft. Alle tragen ein dazu bei, dass man eine Idee davon bekommt, wie die Wohngruppe Klang und Liebe zustande kam und wie eine Ideologie zu Psychoterror werden kann. Diese unterschiedlichen Erzählstimmen sind ein wenig gewöhnungsbedürftig aber auch höchst originell. Sie geben dem Ganzen nochmal eine Extraportion sektenhaften Spirit, ein kleines sarkastisches Sahnehäubchen. Dieses Buch ist originell, unterhaltsam und verstörend gleichzeitig. Eine Spur mehr Handlung hätte mir gefallen.