sursulapitschi
Anfangs ist dieses Buch höchst originell. Wir lernen Suzu kennen, die eigen ist. Sie ist gerne alleine mit ihrem Hamster, möchte ihre Ruhe haben und nur den nötigsten Kontakt zu anderen Menschen. Ihr neuer Job, bei dem sie die Wohnungen Verstorbener ausräumt, kommt ihren Interessen entgegen, auch wenn es einige Überwindung kostet. Suzus schonungslose Kommentare zu ihrem Leben und ihre gnadenlose Selbstanalyse sind hoch amüsant, selbst wenn sie das Bild eines sehr bedauernswerten Mädchens zeichnen. Sie bestreitet ihren Alltag mit einigem Galgenhumor und wächst einem ans Herz. Leider wird die originelle Geschichte nach etwa der Hälfte sehr moralisch belehrend. Statt die hübsche Idee weiter auszubauen, möchte die Autorin lieber Philosophisches zum Thema Leben in der Anonymität der Stadt, Toleranz und Respekt gegenüber den Lebenden und den Toten anbringen. Das ist zweifelsohne klug und erbaulich, für meine Geschmack aber viel zu mutwillig. Das Hörbuch wird von Eva Meckbach sehr schön gelesen. Man meint tatsächlich, da erzählt Suzu höchst persönlich. Es dauert 8 Stunden und 10 Minuten.