anettheincke
„Salzburger Saitenstich“ von Katharina Eigner ist der 3. Fall für Arzthelferin Rosmarie Dorn. Der stadtbekannte Hypochonder Rettenbacher wird tot aus dem Almkanal gefischt. Rosmarie glaubt nicht an einen natürlichen Tod. Obwohl Rettenbacher Alkoholiker war, ist so ein normaler Tod untypisch für ihn. Er hat für seine Beerdigung eine spektakuläre Zeremonie vorbereitet und sich sogar mit einer Star-Geigerin getroffen. Als Rosmaries Chefin eine Bemerkung zu Rettenbacher macht, ist diese geschockt. Hätte der Tote ihre helfen können, etwas über ihre Vergangenheit als Findelkind herauszufinden? Da die Polizei in diesem Fall von einem Unfall ausgeht und nicht weiter ermittelt, ergreift Rosmarie zusammen mit ihrer Chefin die Initiative. Dabei stoßen sie auf so einige interessante zwischenmenschliche Details. Die Personen sind authentisch beschrieben und die Handlung spiegelt das Leben in einer kleinen Ortschaft wider. Jeder kennt Jeden und weiß alles über ihn oder ist überrascht, nicht alles zu wissen. Rosmaries Familie mag ich sehr. Da sie selbst ein Findelkind ist, wurde sie von Tante Zenzi als Baby aufgenommen und wird von allen geliebt. Schwiegermutter Hermi war mir dabei besonders sympathisch. Sie ist eine gewitzte alte Dame. Ich habe mich mit diesem Buch etwas schwergetan, es ist wohl nicht so ganz mein Humor. Außerdem gab es sehr viele Abschweifungen vom aktuellen Geschehen hin zur Vergangenheit, zu früheren Fällen oder Personen. Aber die Aufklärung des Falles war dann doch eine Überraschung. Das Cover finde ich sehr schön und passend zur Handlung.