Daggy
Dieses Buch wurde mehrfach ausgezeichnet und ich kann nur sagen, zu Recht! Ein Buch, das zutiefst berührt und bewegt. Die vierzehnjährige Ella lebt mit ihrer Familie in London, die Mutter hilft anderen Menschen, die alles durch die Luftangriffe der Deutschen Armee verloren haben. Der Vater räumt während und nach den Angriffen auf. Ella und ihr kleiner Bruder Robbie müssen jeden Tag an der U-Bahn-Station anstehen, um dort einen Platz für die Nacht zu sichern. Jay, der sich alleine durchschlafen muss, „verkauft“ gute Platz in einem Tunnel, dort ist es nicht so laut und eng, wie auf dem Bahnsteig. Erst als die fünfzehnjährige Quinn auftaucht, die vom Landsitz ihrer Familie geflohen ist, um Verletzen zu helfen, können die vier gemeinsam ihre Nächte im Tunnel verbringen. Sie erfahren einiges von den anderen und geraten einige Male aneinander. Das Buch beginnt damit, dass einer der Vier sterben wird und dieses Wissen belastet das Lesen, alle vier wachsen uns Lesenden ans Herz und der Gedanke, dass eine(r) dieser Kinder die Tage, in denen das Buch spielt, nicht überleben wird, macht von Anfang an traurig. Aber trotzdem ist es auch ein Buch das Hoffnung gibt, denn alle stehen am Anfang ihres Lebens und wir erfahren ihre Wünsche und Träume, die hoffentlich wahr werden. Gerade in diesen Zeiten, in denen wir die Menschen in Kiew ebenfalls in den U-Bahnhöfen sitzen sehen, ist uns die Situation der Menschen in London während des 2. Weltkriegs näher. Ein Buch, dass uns aufwühlt und hoffen lässt.