bluetenzeilen
Titel: Die Farbe der Rache Autorin: Cornelia Funke Verlag: Oetinger Preis: 23,00€ Seitenzahl: 352 Seiten Inhalt: Fünf Jahre sind seit den Geschehnissen in „Tintentod“ vergangen. Fünf glückliche Jahre. Aber dann wird Eisenglanz gesichtet, der Glasmann von Orpheus, dem erbitterten, silberzüngigen Feind von Meggie, Mo und Staubfinger. Der Grund: Orpheus plant Rache an allen, die ihn zu Fall gebracht haben, doch vor allem an Staubfinger, und er nutzt einen furchtbaren Zauber. Sind Bilder mächtiger als Worte? Staubfinger zieht aus, die Antwort zu finden. Der Schwarze Prinz aber macht sich auf die Jagd nach Orpheus. Meine Meinung: Als ich jünger war, haben die Geschichte von Cornelia Funke es geschafft das ich auf so einige Abenteuer gegangen bin. Egal ob es nun mit den wilden Hühnern war oder dem Herrn der Diebe. Doch vor allem die Tintenwelt war für mich etwas ganz besonderes, weswegen ich mich unglaublich gefreut habe nun nach all den Jahren zurückzukehren. Wichtig ist dabei allerdings zu bedenken, dass die eigentliche Reihe in sich abgeschlossen ist und der vierte Band mehr ein Spin-Off ist, der Jahre nach den Ereignissen von Band Drei einsetzt und die Geschichte von Staubfinger, dem schwarzen Prinzen und ihrem Abenteuer Orpheus aufzuhalten erzählt. Dass das Cover des neuen Buchs so hervorragend zu den vorherigen Büchern passt, ist für mich einfach nur großartig. Zudem hat es gerade dadurch, dass es zu den anderen Bücher der Reihe passt einen fantastischen Wiedererkennungswert. Obwohl es von der dicke her nicht ganz an die anderen Bücher rankommt, was ich gar nicht so schlimm finde, sehen die Bücher insgesamt einfach großartig zusammen aus. Wenn ich ehrlich bin, bin ich nicht mit all zu großen Erwartungen an das Buch rangegangen, denn obwohl ich mich sehr auf die Geschichte gefreut hatte, hatte ich einfach Angst das es mich enttäuschen würde. Ich denke, dass dies für mich hier ein Vorteil war, denn ich muss sagen, dass ich die Geschichte sehr mochte, obwohl sie für einige Schwächen aufgewiesen hat. Was ich etwas Schade fand, war das alles in meinen Augen sehr schnell abgehandelt wurde und Charakteren nicht immer der Raum gegeben wurde, denn sie gebraucht hätten. Gerade weil hier auch eine Vielzahl an Charakteren zu Wort gekommen ist und die Handlung recht schnell vorangeschritten ist, (was ich irgendwie auch verstehen kann, da es für die Tintenwelt ein recht kurzes Buch ist), muss ich dennoch zugeben, dass ich hin und wieder etwas den Anschluss verloren habe. Mein persönliches, kleines Highlight war ehrlich gesagt die Freundschaft zwischen Staubfinger und dem schwarzen Prinzen. Liebesgeschichten sind immer schön, aber wenn es eine großartige Freundschaft in einem Buch gibt, in der sich zwei Charaktere unterstützen und immer für einander da sind und das zudem noch auf so großartige Weise dargestellt wird, dann bin ich einfach immer absolut dabei. Gerade weil man in den vorherigen Bänden immer leichte Teaser zu der Vergangenheit der Beiden gefunden hat, war ich umso gespannter hier nun endlich mehr darüber zu lernen. Aber auch als einzelne Charaktere hat man sehr viel über Staubfinger und den schwarzen Prinzen gelernt, allen voran ihre Namen. So hat Staubfinger hier einen sehr emotionalen Prozess durchlaufen, da ihm die Menschen genommen wurden, die ihm alles bedeuteten, so dass seine Gefühle hier immer sehr präsent und greifbar waren. Was den schwarzen Prinzen betrifft, so muss ich auch bei ihm sagen, dass ich mit ihm sehr mitgefühlt habe. In diesem Buch wurden auf jeden Fall sehr viele Themen behandelt, die mir sehr nah gegangen sind und mich berühren konnten, so dass ich auf jeden Fall von der Geschichte gefesselt war. Es gab sehr viele spannende Elemente, gerade dadurch, dass Orpheus so sehr besessen ist von seiner Rache und nicht über Konsequenzen oder der gleichen nachdenkt hat alles einen sehr spannenden Lauf genommen. Gerade da es hier nicht nur um die Macht der Worte, sondern auch die von Bildern ging, fand ich sehr interessant. Es hat nicht zu sehr von dem abgewichen, was man aus den vorherigen Büchern kennt und war dennoch ein neuer Ansatz, der hier mit reingebracht wurde. Das Cornelia Funke großartig schreiben kann, sollte für niemanden mehr ein Geheimnis sein und obwohl es schon lange her ist, seit dem ich die anderen Bücher der Autorin so richtig gelesen habe, viele es mir dennoch sehr leicht in die Geschichte zu finden. Cornelia Funke konnte mich wieder auf ganz besondere Weise mit ihrer wundervollen Art zu schreiben berühren, so dass mir die Worte regelrecht unter die Haut gegangen sind. Es war einfach unglaublich schön und hat mich auch leicht nostalgisch gemacht. Sie hat hier einerseits so einige düstere und gruselige Themen in die Geschichte eingebracht und konnte mir andererseits ein wundervoll magisches, fast schon märchenhaftes Gefühl beim lesen verbreiten, so dass ich absolut verliebt in die Atmosphäre der Geschichte allein war. Insgesamt kann ich glaube ich nur sagen, dass es ein Abenteuer war noch einmal in die Tintenwelt zurückkehren zu dürfen und wieder dieses Gefühl von Kindheit, vom ersten Lesen dieser Reihe zurück zu bekommen.